Samstag, 12. September 2015

"Uerige - Doppelsticke"

Name: "Uerige"
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Sorte: "Doppelsticke"
Bier-Index

FAZIT:
Neun Monate liegen nun zurück als ich die normale "Sticke" im Glas hatte. Heute hab ich Bock auf das "Doppel" und bissl was fürn Kopf ist mit respektablen 8,5% Alc. auch dabei...gerade sehr passend. Ich erwarte etwas süßes und eine besondere wohltuende "Schwere" die mir bei der schon hervorragenden "Sticke" etwas gefehlt hat. Schauen wir mal ob meine hoffnungsvollen Wünsche in Erfüllung gehen.

In tiefdunkelroter Färbung und leichter Schaumbildung entzückt es das Auge. Schon beim eingiessen strömen Aromen dunkelster Schokolade in die Nase. Direkt an die Nase geführt...puhh...wahnsinn...mein Geruchsinn wird gerade etwas überfordert und ich kann jetzt schon vorwegnehmen das ich garantiert nicht alles spezifizieren kann. Ganz weit vorn ist ein Megapresentes dickes und schweres Schokoladenkuchenerlebnis. Dahinter ein Korb voll reifer und dunkler Früchte. Tolle Süße wird ausgestrahlt mit Noten von Karamell und Toffee wobei Toffee weit vorn liegt...und dann erst setzen gute Röstaromen zu die an einen starken Kaffee erinnern lassen. Man oh man das kratzt schon wieder an der Schwelle eines Geruchsorgasmus.

Der Antrunk ist fast ohne spürbare Kohlensäure, sehr weich, schwer aber äußerst angenehm. Die Aromen setzen sich genauso fort wie man diese an der Nase erhaschen konnte. Eine feine Alkoholnote wirkt unterstützend und kitzelt das letzte heraus. Die Süße wirkt fast klebrig am Gaumen...was dem Aromengenuss allerdings sehr zu gute kommt denn auch diese fühlen sich wie festgeklebt an und wirken einige Zeit auf den Geschmacksinn ein. Ich glaube mehr muss ich an dieser Stelle gar nicht schreiben. Ich finde es hervorragend und kann über den winzigen Kritikpunkt das der Alkohol eine ganz feine Spur zu dominant im Abgang wird mehr als pfeiffen denn im noch weiteren Abgang wird man durch dunkle Fruchtaromen noch einmal gefordert.

Und wie immer am Testende...testet es einfach selbst denn mein Geschmack muss noch lange nicht euer sein. Ich wünsche euch nur das Beste und immer genug Bier in den Gläsern.
Bis zum nächsten mal. 

Sonntag, 6. September 2015

"Köstritzer - Pale Ale"

Name: "Köstritzer"
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Sorte: "Pale Ale"
Bier-Index

FAZIT:
Kommen wir heute zum zweiten Kandidat unter dem Label "Köstritzer Meisterwerke". Das "Red Lager" konnte ja nun nicht wirklich überzeugen und was ich allgemein von dem ganzen tamtam halte könnt Ihr auch dort nachlesen, denn dann kann ich ohne großes tamtam zum Entscheidenden übergehen. Gebraut wurde das "Pale Ale" mit reinstem Quellwasser aus dem Eleonorental, ausgesuchten Malzen („Pilsner Malz“, „Münchner Malz“ und „Karamellmalz“) sowie den Hopfensorten „Citra“, „Delta", "Hallertauer Blanc", "Galaxy" und Calypso. Viele Sorten und die spannende Frage ob die Brauer das auch ausgenutzt haben. Flasche + Aufmachung ist auch hier, wie schon beim "Red Ale" für den Betrachter schön gestaltet.

Wie schon beim "Red Ale" gibt es optisch keinerlei Kritik zu üben. Über einer trüben, dunkelorangenen Flüssigkeit erhebt sich die sämige Schaumkrone in einer Farbe die ich so auch noch nicht wirklich wahrgenommen habe. In einem ganz weichen hauchzarten orange verabschiedet sie sich unter immer gröber werdenden Poren und lässt als kleine Erinnerung ein paar Spuren am Glasrand zurück.

An der Nase überraschend...wie sag ich das...schwer fruchtig. Wie ein frisch gepresster Saft aus reifen Früchten von Pfirsich, Mango und Co.! Nach ein paar Schwenks kommt auch langsam süßes Malz mit karamelligen Tönen aus den Löchern. Etwas Lychee gesellt sich dazu und es wirkt zusehends frischer werdend. Also bis zu diesem Zeitpunkt bin ich wirklich baff...aber wir wollen doch zurückdenken...diesen Punkt habe ich beim "Red Ale" genau so auch erreicht.

Der Antrunk ist weich mit etwas stärker kribbelnder Kohlensäure für den Frischekick. Hier ist Ihnen der Körper gut gelungen. Leichtfüßig aber doch present und Raum einnehmend. Die Bitterung ist gut und setzt, kurz nach Einlass in die Mundhöhle, den Rezeptoren zu. Die Aromenintensität der Aromahopfen bleibt leider etwas zurück. Am Anfang noch kurz erkennbar, kommt dann doch die Bitterung und zeigt wer hier das sagen hat. Die Bitterung wird stärker je weiter es in den Abgang geht und krallt sich quasi an den Knospen fest. Also ich mag das ja sehr...WENN...Respekt und Toleranz den anderen Aromen gegenüber herrscht. Hier ist die Bitterung leider ein kleiner Schulhofrowdie und klaut den Fruchtkomponenten das Essensgeld. Das ist irgendwie schade aber jetzt kein Beinbruch. Mir gefällt es, weil ich auf gut gehopftes stehe. Für dieses Pale Ale, was ja quasi für den probierenden Industriebierschlürfer gedacht sein könnte, ist es ein ticken zuviel und könnte den an 5 IBU gewöhnten Standardbiertrinker etwas überfordern.

Man man ich hab wohl immer was zu meckern. Aber die Gewichtung Frucht / Bitterung umdrehen und das Ding würde ich glatt weiterempfehlen...also für "Normalo". Wer schon ein wenig "Erfahrung" hat und auf etwas stäkere Hopfung abgeht sollte diesem Bier mal ne Chance geben. Ich finde es gar nicht schlecht.

Und wie immer am Testende...testet es einfach selbst denn mein Geschmack muss noch lange nicht euer sein. Ich wünsche euch nur das Beste und immer genug Bier in den Gläsern.
Bis zum nächsten mal.