Donnerstag, 29. Januar 2015

"Tucher Bräu - Sebaldus Weizen Hell"

Name: "Tucher Bräu"
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Sorte: "Sebaldus Weizen Hell"
Bier-Index ; 1000Getränke

FAZIT:
Die beiden Varianten (Hell und Dunkel) dieses Weizen wurden mir vor Monaten mal von meinem BestBuddy zum probieren aufgetischt und beim darauf folgenden Besuch stand ein ganzer Kasten halb Hell, halb Dunkel extra für mich zum mitnehmen bereit. Auf diesem Weg noch einmal vielen Dank dafür und Ihr Leser werdet euch das folgende Fazit zu diesem Test dann schon fast selbst zusammenreimen. Aber ich habe es eben noch nicht unter Testbedingungen getrunken sondern nur einfach ganz ungezwungen bei einem Umtrunk oder eben locker flockig vorm TV...und ja da schmeckt es wunderbar. Was schon toll ist und hoch schätze sind gut gemachte Etiketten die ja den ersten Eindruck darstellen um zum Kauf zu animieren. Diese Etikettgestaltung hätte mich auf jeden Fall angesprochen und ich hätte zugegriffen wenn ich es im Markt gesehen hätte. Dieses Weizen wurde dem Schutzpatron der Stadt Nürnberg "St. Sebaldus" gewidmet, steht in der Tradition des ehem. "Königlich-bayerischen Weizenbräuhauses" und geht mit knackigen 6% alc. an den Start.

Im Glas eine schöne trübe hellgelbe Färbung mit toller Schaumbildung, Konsistenz und Haltbarkeit. In die Nase ziehen leichte Fruchtnoten wie Banane aber auch ein Hauch Zitrus und wird durch Hefearomen unterstützt die wiederum das Kommando angeben. Was mich bei vielen Weizen abschreckt ist eben diese Hefedominanz, die mich hier komischerweise überhaupt nicht stört sondern sogar sehr gut hineinpasst. Süße unterstützung gibt es von der Malzfront und alles in allem macht es einen sehr frischen Eindruck. Dieser Frischeeindruck setzt sich auch im Antrunk fort. Der Kohlensäuregehalt könnte zwar noch eine Spur prickelnder sein, macht hier seine Sache aber trotzdem gut. Ein sehr weiches Malzbett erzeugt einen wirklich runden Körper, mit hefigen Akzenten innerhalb der Fruchtkomponenten, die... der Verkostung geschuldet...dann doch etwas zu unpräsent wirken. Also sie sind zur Stelle, könnten sich aber doch viel mehr ins Zeug legen. Die Hefe dominiert dann auch diesen Teil aber auch nicht wirklich störend. Irgendwie ergibt es dann doch alles etwas vereintes und die gesteigerten Prozente geben dann den letzten Touch, wodurch es immer vollmundig bis in den Abgang bleibt. Manchmal fehlen mir einfach die richtigen Worte aber es sollte ausreichen das ich es als ein sehr gelungenes Weizen finde, was ganz besonders lecker an einem warmen Sommertag schmeckt...ja da spreche ich aus Erfahrung. Und mir wird wieder bewusst wie unterschiedlich ein Test, zu einem Umtrunk verhält. Das gute ist dann wiederum, wenn man Bier beim Umtrunk benutzt welches im Test schon TOP abgeschnitten hat...ist dann wohl fast wie im Himmel mit den Göttern ne Party feiern.

Mittwoch, 28. Januar 2015

"Anderson Valley - Poleeko Pale Ale"

Name: "Anderson Valley"
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Sorte: "Poleeko Pale Ale"
Bier-Index ; Bierclub.net

FAZIT:
Beim letzten Shopping bin ich auf die Biere der 1987 in Kalifornien gegründeten "Anderson Valley" Brauerei aufmerksam geworden. Besonders an dieser Brauerei ist Ihr ökologisches Engagement. Da macht man sich wirklich einen Kopf und um ein Beispiel zu nennen werden rund 40% des Energiebedarfs durch Photovoltaik-Analgen gewonnen. Entscheidend für den Zugriff war das Etikett, welches mit schönem Motiv und Farben gestaltet ist und dem darauf abgebildetem Bär mit Hirschgeweih. Mein Hirn signalisierte mir den Begriff "Aussergewöhnlich" und schon waren 3 Sorten im Korb. Testen werde ich in aufsteigender Reihenfolge der Alkoholprozente und mit 5% macht dieses Pale Ale dann eben mal den Anfang.

Im Glas eine leicht trübe Flüssigkeit in einem schönen Orangeton. Der Schaum baut sich üppig auf und hält sich sehr lang aufrecht. Die dichte und cremige Konsistenz sieht lecker aus und hinterlässt beim zusammenfallen ordentliche Reste an der Glaswand. Der Geruch ist typisch zitrusfruchtig und gibt ein erfrischenden Eindruck. Auch die Süße des Malzes hat an diesem Punkt einen sehr guten Wirkungsgrad und harmoniert toll mit den frischen Hopfenaromen. Der Antrunk kribbelt ordentlich auf der Zunge und bringt einen schlanken aber ausgewogenen Körper zum Vorschein. Die leichte Malzsüße harmoniert auch hier sehr gut mit den Zitrusaromen die sich allerdings etwas mehr in den Vordergrund spielen können. Was mir besonders gut gefällt und ich gar nicht damit gerechnet habe ist die absolut dominierende Hopfenherbe die ich für ein Pale Ale doch schon beachtlich finde. Diese zieht sich von kurz nach Antrunk kontinuierlich bis ins Ende und spielt noch lang nach dem runterschlucken mit den Rezeptoren. Das besondere für meinen Geschmack ist, das es zwar durch diesen herben Einschlag mächtig robust wirkt aber nie wirklich ausartet und wunderbar ausgewogen mit den restlichen Geschmacksanteilen zusammenarbeitet, auch wenn diese etwas zurückstecken müssen. Nach kurzer Recherche konnte ich die Information über die Bittereinheiten aufgreifen und dieses Pale Ale kommt mit strammen 28 IBU daher. Da wundert mich nun wirklich nichts mehr. Habe auch schon für das folgende IPA und Double IPA gespoilert...und mamamia da kommt noch was auf mich zu. Dieses Pale Ale auf jeden Fall einen Kauf wert.

Dienstag, 27. Januar 2015

"Mahrs Bräu - E.T.A. Hoffmann"

Name: "Mahrs Bräu"
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Sorte: "E.T.A. Hoffmann"
Bier-Index ; usoX-Bierblog ; Bierclub.net

FAZIT:
Dieses dunkle Lagerbier aus Bamberg wurde anläßlich des 200jährigen Jubiläums des Schriftstellers und Musikers Ernst Theodor Amadeus Hoffmann gebraut, welcher von 1808 bis 1813 in Bamberg lebte. Nach altem Braurezept mit Wasser, Gerstenmalz und Hopfen hergestellt muss dieser 5%er nun zeigen ob es mich zum jubeln bringt. Die optische Flaschenpräsentation finde ich, durch dieses einfache aber doch ansehnlich urig gestaltete Etikett, gelungen und freue mich nun auf die inneren Werte.

Im Glas zeigt sich ein schönes dunkles und leuchtendes rotbraun. Die Schaumbildung ist üppig und weich, mit cremigdichtem Anschein und relativ guter Standfestigkeit. Das tolle beim auflösen der Krone besteht hier in den Resten die sich an der Glaswand festsetzen was schon ein Zeichen von Qualität darstellt. An der Nase zeigt sich vorwiegend Süße in Form milder Schokoladennuancen und leicht fruchtigen Beerenaromen. Eine röstige Komponente ist für meine Nase an dieser Stelle nicht wahrnehmbar...obwohl...je öfter man riecht umso mehr bilde ich mir einen Hauch Kaffee ein. Der Antrunk ist durch fast fehlende Rezenz sehr weich, wobei sich ein relativ schlanker Körper abzeichnet. Schon fast eine Spur zu schlank für meinen Geschmack aber für ein "Dunkles" wohl noch im Rahmen bzw. eher typisch. Die Aromenfreisetzung ist gegeben aber auch diese ist mir etwas zu lasch geraten. Anfangs mit leichter Süße, in der Mitte ein kurzes Loch aber sofort wird mit einer würzigröstigen Richtung gekontert welche auch wieder etwas zartfruchtiges im Schlepptau hat. Der Hopfen darf dann mit kaum spürbar herben ansetzen das Finish setzen. Leicht trinkbar und immer present stellt es durchaus einen guten Vertreter seiner Gattung dar...mir aber dann doch wieder alles zu zaghaft.

Samstag, 24. Januar 2015

"Augustinerbräu München - Weissbier"

Name: "Augustinerbräu München"
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Sorte: "Weissbier"
Bier-Index ; usoX-Bierblog ; 1000Getränke ; Bierclub.net

FAZIT:
Ich hatte schon lange kein Weizen mehr im Glas gehabt...also zu Testzwecken...und da kommt mir meine letzte Mitnahme aus dem neuen Getränkemarkt ganz recht denn ich habe heute so richtig Bock auf diese Gattung. Bleibt abzuwarten ob es mein starkes Verlangen auch durch einen guten Geschmack befriedigen kann.

Es empfängt uns eine dunkelorange Flüssigkeit mit einer ausgeprägten Hefetrübheit. Die Schaumbildung lässt etwas zu wünschen übrig aber das kann auch an meiner zaghaften Methode des eingiessens liegen. Mit etwas mehr Motivation sollte sich das steigern lassen. An der Nase wird es frisch und vorallem fruchtig, wobei die Banane natürlich in den Fokus tritt. Auch Malzauszüge lassen sich blicken die mit der Hefe ein gutes Essamble darstellen. Der Antrunk schäumt mächtig auf was mir persönlich schon eine Spur zu viel des Guten ist. Der Geschmack ist irgendwie ungewohnt für ein Weizen. Eigentlich keine Banane wahrnehmbar und die Hefe dominiert hier negativ das Geschehen. Auch legt sich mir etwas säuerlich/metallisches auf die Knospen was mir so gar nicht passt. Weitere Ansätze später hat man wirklich nur noch eine schäumende, nach hefigem Metall schmeckende Flüssigkeit im Mund welche es dem Trinker nicht einfach macht das ganze Glas zu leeren. Ich mach es mal kurz...eins der schlechteren Kandidaten dieser Gattung die ich bisher verkosten durfte.

Donnerstag, 22. Januar 2015

"Aktienbrauerei Kaufbeuren AG - Fendt Dieselross Öl"

Name: "Aktienbrauerei Kaufbeuren AG"
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Sorte: "Fendt Dieselross Öl"
Bier-Index ; 1000Getränke ; usoX-Bierblog

FAZIT:
Nichts zieht die Aufmerksamkeit eines Bier"testers" mehr auf sich als ein neu geöffneter Getränkemarkt. So auch hier in meiner näheren Umgebung geschehen und eine Inspektion des Sortiments ist da natürlich das Standardprozedere. Viele gute Sorten die man gern in Kastenform parat hat und dann ist mir dieses hier ins Auge gesprungen. Ohne großartig zu recherchieren nahm ich es aufgrund des Namen sowie des Etikettdesigns einfach mal mit. Es handelt sich hierbei um ein Märzen welches ohne jegliche zugesetzten Extrakte auskommt und mit robusten 5,9% alc. an den Start geht...sehr vorbildlich.

Farblich in einem dunklen bernstein mit moderater Schaumbildung die das Auge aber leider nicht allzulang erfreuen kann. Schon beim eingiessen bekommt man die ersten süßen Malzeindrücke geboten, was direkt an der Nase aber dann doch mehr in Richtung würzigkeit tendiert. Im Antrunk mit einer belebten Kohlensäure und einer prägnanten Hopfenherbe die ich jetzt in der Art bei einem Märzen nicht erwartet hätte. Aber es gefällt mir sehr gut weil die Balance zur süßen Malznote wirklich gut gelingt. Diese setzt sich zur Mitte hin etwas an die Spitze und überlässt den Zieleinlauf wiederum einer gut dosierten Würze die den Abgang für einige Zeit ganz gut im Griff hat. Alles in allem ein sehr schmackhaftes Bier wobei es nach häufigerem Ansetzen immer ausdrucksloser wird und auch den Körper wünschte ich mir noch etwas voller. Eine feine Süße ist aber immer gegeben und somit fliesst es ganz süffig die Kehle hinunter. Nachtrag...nach etwas intensiverem Genuss...kommt auch eine fruchtige Tendenz im Abgang zum tragen wenn Süße und Würze etwas abklingen.

Dienstag, 20. Januar 2015

"Starij Melnik iz bochönka - Mjagkoe"

Name: "Starij Melnik iz bochönka"
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Sorte: "Mjagkoe"
Bier-Index ; Ratebeer

FAZIT:
Dieses Bier bekam ich von meinem Schwiegervater zum Weihnachtsfest geschenkt und er bat mich um meine Meinung dazu. Wo er es gekauft hat ist mir leider unklar da ich nicht fragte aber Ihm schmeckt es wohl sehr gut. Wobei ich noch kurz anführen muss das er ein Fan von "Krombacher" ist und alle Biere die ich Ihm mal anbot für nicht wirklich tauglich hielt. Umso mehr gehe ich recht vorsichtig an diesen Test und hoffe inständig...ok lassen wir die bösen Vermutungen.

Es handelt sich um ein Bier einer Moskauer Brauerei der türkischen Efes-Gruppe und wird in Deutschland für die Monolith Süd GmbH, Hertzstr. 3/1, D-71083 Herrenberg hergestellt und abgefüllt. Die deutsche schreibweise habe ich dem Flaschenetikett entnommen aber im Internet habe ich noch andere Formen gefunden wie z.B. "Stary Melnik Iz Bochonka Myagkoe" und in kyrillischer Schrift sieht das dann so aus "Старый Мельник из Бочонка Мягкое". Etikettangaben geben es als "Schankbier" aus und mit mickrigen 4,3% alc. wird man das auch glauben dürfen. Als Zutaten sind Wasser, Gerstenmalz, Hopfen und Hopfenextrakt aufgeführt. Das soll es als Vorgeplänkel auch schon gewesen sein...ich begebe mich nun mal zur Verkostung.

Die dickbäuchige Flasche fasst 0,5L, hat vier Mühlen als Relief im Glas und durch das Weißglas kann man auch schon erkennen was einen farblich im Glas erwartet. Farblich kann man schon einmal nicht meckern. Ein schönes klares goldgelb mit weißer Schaumhaube die einerseits durch gute Konsistenz sowie mit lang anhaltendem Stand zu überzeugen weiss. An der Nase dann aber die erste Enttäuschung auf dem bevorstehenden Weg zur leeren Flasche. Geht man richtig ran und nimmt einen Zug bekommt man ein stechendes Gefühl. Ich kann gar nicht genau sagen nach was es riecht aber es stösst mich irgendwie ab. Pappig, modrig wie nasses Heu was aber schon ewig liegt und fröhlich ins Pflanzennirvana gammelt. Je öfter ich die Nase ranhalte desto mehr unrühmliche Worte könnte ich finden an was mich der Geruch erinnert...aber mit Kuhstall möchte ich den Geruchstest dann lieber abschließen und fürchte mich etwas vor dem Geschmackstest.

Die Rezenz ist quasi nicht vorhanden. Also Kohlensäure ist schon vorhanden aber dann doch nicht erwähnenswert. Der Geschmack...hallo Geschmack...ist noch weniger present als die Kohlensäure. Eine leichte, ganz leichte Süße bewahrt diese Flüssigkeit davor als Wasser mit Farbzusatz angeboten zu werden...obwohl es heutzutage ja auch Wasser mit Geschmackszusätzen gibt. Hopfen und Hopfenextrakt steht drauf...hat man aber anscheinend vergessen dem Brauprozess zuzufügen oder es war ein Sud wo klägliche Reste noch absatz fanden. Dafür das es nach nix schmeckt ist der Abgang elendig lang, denn dort setzt sich auf einmal ein leichtes Aroma fest was wir aus dem Geruchstest kennengelernt haben. Auch hat man bei jedem ansetzen zum nächsten Schluck sofort den widerlichen Geruch in der Nase...man sollte also große Schlucke machen wenn man das Ziel hat nichts wegschütten zu wollen. Da es aber nicht giftig ist...so hoffe ich, es ein Geschenk war und ich meinem Schwiegervater sonst nicht guten Gewissens unter die Augen treten kann, werde ich die Flasche wie ein Mann austrinken...mir aber sofort ein besonders Gutes aus meinem reichen Vorrat holen um meine Geschmacksnerven wieder zu besänftigen. Ich ziehe fast jedes deutsche Fernsehbier vor wenn ich die Wahl hätte und versteh selbst einen Fan von "Krombacher" nicht das dies hier den Geschmack treffen soll.

Montag, 19. Januar 2015

"Belhaven Brewery - Scottish Oat Stout"

Name: "Belhaven Brewery"
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Sorte: "Scottish Oat Stout"
Bier-Index

FAZIT:
Da zieht es mich wieder einmal weg vom deutschen Biermarkt, hin nach Schottland, zu dieser 7%igen ... im Stil eines "Russian Imperial Stout" gebrauten Köstlichkeit. Im Brauprozess wurden Haferflocken beigegeben was im britischen Raum bis heute eine gängige Zutat einiger Biere darstellt. Was es aber dem Bier direkt an Vorteilen bietet konnte ich noch nicht herausfinden...ausser das es sich auch im Geschmack (leicht nussig) wiederspiegeln soll. Ich wage zu bezweifeln das ich so feine Knospen habe um es gerade bei einem R.I.S. rauszuschmecken aber vielleicht ist es ja doch intensiver als ich bis jetzt annehme.

Eine dicke und stabile hellbeigefarbene Schaumkrone platziert sich über der schwarzen, wirklich lichtundurchlässigen Flüssigkeit. Mit etwas Fantasie könnte man sich einen tiefdunklen roten Schimmer einbilden...muss man aber nicht. Optisch ein starker Auftritt. An der Nase dann schon fast ein Stück weit enttäuschend intensitätsarm wenn man manch andere R.I.S's noch im Gedächtnis hat...und ich liebe Aussagekräftige dieser Sorte. Dieses strahlt Leichtigkeit und Frische aus, aber dann zum Glück mit typischen Noten von Kaffee, Schokolade und einem Hauch Lakritze. Milde Rezenz und ein weicher Körper machen den Anfang. Auch im Mundraum ist Leichtfüßigkeit angesagt und die Aromen traktieren die Geschmacksknospen um einiges intensiver als es noch Nasal der Fall war. Röstaromen ganz vorn, schleicht sich in der Mitte dann Schokolade und eine feine Säure mit rein und das Ende wird mit einer merkbaren Hopfenbittere gekrönt, ohne aber die anderen Aromen zu beeinträchtigen. Der Abgang ist elendig (positiv gemeint) lang und stark Röstbitter mit feiner Süße. Bei diesem schlanken Körper bin ich sehr erstaunt das dieser aber zu keiner Zeit einknickt und bis zum Ende das Level hält. Somit ist es verdammt süffig und bei 7% dann auch ziemlich gefährlich für den Kopf weil es viel schneller fließt als manch voluminöserer Bruder, wobei mir diese dann doch mehr zusagen. Die nussige Note habe ich wie erwartet leider nicht rausschmecken können aber wenn ein Bier so gut schmeckt kann ich das locker verkraften.

Dienstag, 13. Januar 2015

"Alt-Oberurseler Brauhaus - Weihnachtsbock"

Name: "Alt-Oberurseler Brauhaus"
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Sorte: "Weihnachtsbock"

FAZIT:
Ein weiteres Bier es aus den Kesseln des nahegelegenen "Brauhaus" in Oberursel wurde mir durch meine Nachbarin überreicht. Das freut mich wieder sehr und nach dem "Hellen" hab ich nun den "Weihnachtsbock" zum probieren. Auch hier wieder die große Flasche mit 1 Liter Inhalt, Ploppverschluss und dem Brauhaus-Logo auf dem Bauch.

Auch hier liegt die Kunst beim eingiessen ins Testglas, aber mit der Vorfreude auf den Knospen nimmt man in dieser Sache wohl jede Hürde spielend. Die ins Glas fließende Flüssigkeit besticht in einer tollen naturtrüben, dunklen bernsteinfarbe mit super dichtem Schaum und einer Standhaftigkeit die sich wirklich sehen lassen kann. An der Nase wird ein wahres Malzaromenfeuerwerk gezündet. Eine herrliche Süße im Vordergrund mit Röstaromen im Gepäck und das ganz spannende ist die Paarung von Karamellaromen mit Röstaromen und es riecht ohne Übertreibung nach gerösteten Mandeln...hatte ich so auch noch nicht und finde es großartig. Wow und ich hab noch keinen Schluck zu mir genommen...:-)

Der Antrunk ist weich mit zurückhaltender Kohlensäure und sofort setzen diese röstigen, karamellisierten Mandelaromen zum Angriff auf die Knospen an. Kurze Zeit später gesellt sich eine harmonisch dazu passende herbe Note dazu, die zum Ende hin wieder leicht nachgibt. Was aber von Anfang bis zum Ende gleichbleibend rockt ist diese Weihnachtsmarktsüße aus gerösteten und karamellisierten Mandeln...ja ich wiederhole mich...aber ich finds saulecker. Nun aber zum Kritikpunkt der dieses Bier zu einem echten Renner hätte machen können. Der Körper ist mir viel zu schlank. Hätte dieser etwas mehr Fülle und würde evtl. sogar eine gewisse Schwere mitbringen...gepaart mit den süßröstigen Aromen...wäre das ein echter Knaller. Aber auch so wie es hier steht kann ich es voll geniessen und es fliesst wunderbar süffig in den Abgrund.

Dienstag, 6. Januar 2015

"Uerige - Sticke"

Name: "Uerige"
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Sorte: "Sticke"
Bier-Index ; 1000Getränke ; Bierclub.net

FAZIT:
Für den ersten Test im neuen Jahr..."Gesundes neues Jahr wünsch ich meinen Lesern an dieser Stelle"...habe ich mir etwas besonderes ausgesucht. Der Stil des "Düsseldorfer Alt" ist in diesem Blog so gut wie gar nicht vertreten und umso mehr freut es mich diesen Stil in seiner evtl. schönsten Form präsentieren zu dürfen. Die Flasche an sich ist schon ein echter Augenschmaus und auch der Inhalt ist von besonderer Art. Dazu zitiere ich einfach mal die Infos von der Homepage damit Ihr euch einen ersten Eindruck machen könnt.
Uerige Sticke gibt es zwei Mal im Jahr im Ausschank - am jeweils dritten Dienstag im Januar und Oktober. Dieses Bier wird mit mehr Malz und Hopfen gebraut und ist deutlich gehaltvoller als Uerige Alt: Hinter dem intensiven, eleganten Aroma verbergen sich 6,5% Alkohol.

Der ungewöhnliche Name leitet sich davon ab, dass man in früheren Zeiten "stickum" ("hinter vorgehaltener Hand") weiter erzählte, dass der Braumeister wohl etwas zu großzügig beim Abwiegen der Zutaten war. (Quelle)
 Die Zutaten (Gerstenmalz, Caramelmalz, Röstmalz, Doldenhopfen und Uerige-Hefe) versprechen Qualität und ich werde nun schauen ob dieses Versprechen eingehalten wird.

Mit hervorragendem Plopp wird der Test eingeleitet und anschliessend das Auge mit einer dunklen rotbraunen Flüssigkeit verwöhnt über der sich eine tolle kompakte und feststehende Schaumkrone aufbaut. An der Nase wird klar das die angegebenen Malzsorten nicht der Fantasie entstammen, denn es ziehen intensiv süße Malzaromen in die Gänge und verstreuen ein Feuerwerk aus Karamell und leichten Röstnoten mit einem Hauch von Honig. Im Hintergrund gleitet eine zarte fruchtigkeit aus dunklen, süßen Beeren mit und im Nasentest bin ich voll überzeugt. Der Antrunk ist mit milder Rezenz belegt und bringt einen weichen sowie vollmundigen Körper hervor. Es ist weniger süß als man es vom Geruch her erwarten würde und geht eher in die Richtung würzig herb mit süßer Ummantelung. Hier spielen jetzt das Röstmalz und der Hopfen Ihre Trümpfe gemeinsam aus und mir gefällt das wirklich richtig gut. In der Mitte bekommt dann doch noch der süße Teil etwas mehr Spielraum und lässt uns sanft in den Abgang gleiten. Dabei umgibt die Knospen ein ungewohntes Aroma was ich als blumig und evtl. einen Hauch nussig betiteln würde. Was auch sehr auffällt, das der Alkoholgehalt eben gar nicht auffällt. Einzig die Tatsache das es mir fast schon einen Touch "zu harmlos" auftritt könnte ein kleiner Kritikpunkt sein, denn etwas Schwermütigkeit würde dem Ganzen in meinen Augen noch den letzten Schliff verpassen. Aber das ist echt absolute Geschmacksache...denn dieser Tropfen ist wirklich lecker...und leider auch schon wieder viel zu schnell leer.