Sonntag, 6. Dezember 2015

"Doppelleu Brauwerkstatt - Single Hop Black Ale"

Name: "Doppelleu Brauwerkstatt"
Homepage

Sorte: "Single Hop Black Ale"
Bier-Index

FAZIT:
Das schöne an diesem Hobby ist es wenn Freunde und Bekannte davon wissen und sich bemühen was tolles an den Start zu bringen wenn man zu Besuch kommt. Ich wurde in die Schweiz eingeladen und als kleines Goodie gab es verschiedene Sorten der "Doppelleu Brauwerkstatt" aus Winterthur. An dieser Stelle einen lieben Gruß und Dank an Herbie und Moni. Zum Leid des Blogs hat es nur diese eine Flasche geschafft verschlossen zu bleiben um jetzt in ein paar Zeilen verewigt zu werden. Entgegen der Angaben auf der Homepage habe ich hier 6,8% Alc. anstatt 7% Alc. und Citra anstatt Galaxy-Hopfen. Ich kann mir gerade keine Kombi aus Citra und Röstaromen vorstellen und auch die Angabe von 80 IBU erstaunt für ein Schwarzbier. Aber vielleicht ist es ja genau das was den besonderen Kick bringt.

Sehr weicher fluss ins Glas. Die Farbe schwarz ist zu 95% vorherrschend und lässt mit 5% einen leichten Rotschimmer erkennen. Darüber eine sehr ausgeprägte Schaumkrone die zudem mit ihrer Kaffeebraunen Färbung unheimlich des Betrachters Auge entzückt. Auch die Haltbarkeit ist vorzüglich und bricht nur langsam unter immer gröber werdenden Poren zusammen...und Resten am Glasrand hinterlassend.

An der Nase bekommt man sofort die Mischung von Röstaromen und Zitrusnoten geboten und auch nach längerem riechen muss ich mich erst einmal daran gewöhnen. Was mir gut gefällt ist die Intensität in der dies stattfindet. Die Intensität der Röstaromen geht sogar soweit das man meinen könnte an einem Stück dunkler Espressoschokolade zu schnuppern...wenn es denn so etwas geben sollte.

Der Antrunk ist weich und sofort bearbeiten die Bittereinheiten die Rezeptoren. Die Röstaromen sowie der Aromahopfen sind anfangs ausgeprägt und flachen zur Mitte ab. Die bittere Röstung gibt im Abgang noch einmal Gas und versprüht einen säuerlichen Eindruck am Gaumen. Alles verharrt noch eine gute Zeit an den Knospen. Was mir negativ auffällt ist der, trotz 6,8%, sehr flache und nichtssagende Körper. Leider keine vollmundige Unterstützung und somit bekommen die Aromen zu viel Spielraum um übers Ziel hinaus zu schießen was es im Gesamtbild wieder unharmonisch erscheinen lässt. Wenn man hier dem Körper noch etwas schwermütigkeit mitgeben würde wäre das in meinen Augen ein super Schwarzbier.

Und wie immer am Testende...testet es einfach selbst denn mein Geschmack muss noch lange nicht euer sein. Ich wünsche euch nur das Beste und immer genug Bier in den Gläsern.
Bis zum nächsten mal.

Sonntag, 22. November 2015

"Brooklyn Brewery - Black Chocolate Stout"

Name: "Brooklyn Brewery"
Homepage

Sorte: "Black Chocolate Stout"
Bier-Index

Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz (Pale Ale Malz, Karamellmalz, Röstmalz), Weizenmalz, geröstete Gerste, Hopfen (Willamette, Fuggle)

Besonderheiten:
Seit 1994 braut die Brooklyn Brewery ihre Interpretation des Russian Imperial Stout. Seine dunklen Schokoladenaromen erhält es durch die kunstfertige Mischung von sechs Malzen und Monaten der Lagerung. Dieses Stout ist ein „Toast“ auf die Winterzeit, das man am besten vor einem schönen warmen Kamin genießt.

FAZIT:
Heute nun wieder ein von "Braufactum" importiertes, durch einen geschätzten Kollegen bereitgestelltes Leckerlie, was dem Datenblatt zufolge genau meinen Genussnerv treffen sollte. An dieser Stelle noch einmal meinen herzlichsten Dank an Gero. Der Inhalt dieser sehr nett aussehenden, 355ml Flüssigkeit fassenden Flasche entspricht mit seinen wuchtigen 10% Alc. einem "Russian Imperial Stout" und wie es zu diesem Stil kam hier als kleiner 4 Zeiler...
Im 18. Jahrhundert bestellte Katharina die Große, Zarin von Russland, in England für ihren Hof Stout. Um das Bier für die lange Seereise „fit“ zu machen, wurde es stärker eingebraut und gehopft. In Russland kam es in einer perfekten Qualität an und es wurde bald zum beliebtesten Getränk des russischen Adels.
Befassen wir uns aber lieber schnellstmöglich mit dem kostbaren Inhalt, denn meine Speichelproduktion läuft schon auf Hochtouren. Sehr geschmeidig, leicht ölig wirkend, fliesst die dunkle Flüssigkeit ins Glas und baut dabei eine sehr dichte, cremige, dunkelbraune Schaumkrone die nicht im entferntesten daran denkt den schnellen Abgang zu machen. Irgendwann ist aber auch hier schluss, wobei aber Schaumreste am Glasrand kleben bleiben und sich noch lange Zeit später immer ein Fingerbreit über der Flüssigkeit hält...das nenn ich mal beeindruckend. Gäbe es eine Farbe die dunkler ist als schwarz, diese Flüssigkeit könnte man damit benennen. Undurchschaubar selbst wenn man das Glas direkt gegen das Licht hält. Ich bilde mir ein, einen wirklich tiefdunklen Rotschimmer erkennen zu können aber drauf wetten würd ich dann doch nicht.

Auch an der Nase wird es sehr beeindruckend und die Stilrichtung macht ihrem Namen alle Ehre. Es liegen einige Aromen in der Luft die ich glaube gar nicht alle benennen kann. Es sind die typischen Aromen von Kaffee mit leicht säuerlichem Touch, Schokolade die hier aber gar nicht so dunkel erscheint was mir sehr gut gefällt, dunkle Beeren, etwas süßes was mich an Honig erinnert und auch etwas frisches was mich an nasses Gras erinnert. Und alles zusammen...wobei der ein oder andere garantiert noch mehr Aromen rauspicken kann...ist die reinste Harmonie. Keine Aussreißer, alles eine Masse und doch einzeln ortbar.

Der Antrunk ist der Hammer. Durch minimale Rezenz fliesst es unheimlich weich in den Mundraum. Weich ist hier eigentlich untertrieben, ich würde es schon sämig nennen...einfach ein Traum. Sofort entfalten sich die Aromen die man schon von der Nase kannte. Vorn dabei diesmal dunkle Schokolade und leichte Säure die etwas Charme von einer Praline mit Likörfüllung versprüht. Dazu gesellt sich die Süße von Honig und die Würze von gerösteten Kaffeebohnen. Alles eingehüllt in eine unterstützende Alkoholnote die an dieser Stelle ihre Arbeit mehr als zufriedenstellend macht und die Gesamtkomposition zur Perfektion abrundet. Ich bin hin und weg und Gero hat nicht zu viel versprochen...zumal ich ein riesen Fan dieses Stils bin. Das hier ist eine glasklare Verköstigungsempfehlung.

Und wie immer am Testende...testet es einfach selbst denn mein Geschmack muss noch lange nicht euer sein. Ich wünsche euch nur das Beste und immer genug Bier in den Gläsern.
Bis zum nächsten mal.

Sonntag, 15. November 2015

"Belhaven Brewery - Craft Pilsener"

Name: "Belhaven Brewery"
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Sorte: "Craft Pilsener"
Bier-Index

FAZIT:
Ein weiteres mal bekommen meine Rezeptoren Besuch aus Schottland. Es ist nicht das erste Bier der "Belhaven Brewery" und wird hoffentlich auch nicht das letzte sein. Alle bisherigen Kehlenbefeuchter haben das Prädikat lecker bekommen...umso mehr freu ich mich auf dieses, wenn auch die Erwartungen etwas höher geschraubt sind.

Eine kräftige godgelbe Färbung strahlt aus dem Glas. Die Schaumkrone ist nach dem einschenken voluminös und mit gröberen Poren durchzogen die sehr rasch eine enorme Größe annehmen und dann auch viel zu schnell den Geist aufgeben. Kurze Zeit später kann man die weiße Pracht nur noch erahnen. An der Nase macht es einen zahmen Eindruck und doch kommen einerseits die süßen Nuancen des Malzes sowie eine fruchtige Note, die mich in Ansätzen an einen frischen grünen Apfel erinnert, deutlich herraus. Auch ein Hauch getreidiges kann man nicht verleugnen was ganz entfernt etwas brotiges versprüht. Der Antrunk ist mild Rezent aber verteilt trotzdem etwas Lebendigkeit auf der Zunge. Der Körper ist sehr ausgewogen und weich mit vorherrschender Malzsüße und milder Getreidenote. Bitterhopfen scheint man gänzlich vergessen zu haben denn selbst bei näherer Rezeptorenanalyse lässt sich nicht das geringste herrauspicken. Eine leichte fruchtige Note im Hintergrund bringt etwas Frische ins Geschehen und verstärkt sich leicht ab der Mitte bis in den Abgang um dort langsam auszuklingen. Auch zum Schluss keine Anzeichen von Bitterung in Sicht.

Alles in allem ein rundes, schmackhaftes und süffiges Vergnügen, was für meinen Geschmack allerdings zu mild ausgefallen ist. Auch der nicht stattfindende Bitterhopfen trübt die ganze Sache sehr ab, zumal es hier nicht einmal zu einem AngriffsVERSUCH gekommen ist. Könnte glatt ein Pilsener für den deutschen Normalbiertrinkermarkt sein...obwohl ich glaube das selbst der über die nicht vorhandene Bitterung stolpern würde.

Und wie immer am Testende...testet es einfach selbst denn mein Geschmack muss noch lange nicht euer sein. Ich wünsche euch nur das Beste und immer genug Bier in den Gläsern.
Bis zum nächsten mal.

Samstag, 7. November 2015

"Pyraser Landbrauerei - 6-Korn"

Name: "Pyraser Landbrauerei"
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Sorte: "6-Korn"
Bier-Index

FAZIT:
Meine liebe Bekannte Anke dachte in Ihrem Urlaub an mich und sendete mir diese Bierspezialität als Bereicherung für diesen Blog. Ich sende ein Danke und liebe Grüße an dieser Stelle. Woher mag wohl der Name "6-Korn" kommen mag sich der ein oder andere Fragen...naja ich hoffe eher nicht. Hier wurde mit sechs verschiedenen Getreidesorten gearbeitet die da wären Dinkel, Gerste, Weizen, Roggen Hafer und Emmer. Als zusätzliche Info sei angemerkt das Braumeister Helmut hier mit Mineralwasser gearbeitet hat was ich so auch noch nicht kannte. Herausgekommen ist dabei eine naturtrübe Flüssigkeit mit 4,6% Alc. die sich nun meinen 3 Kategorien (Augen, Nase, Gaumen) stellen muss.

Erste Auffälligkeit ist der Verschluss für den man keinen zusätzlichen Öffner benötigt sondern nur etwas Kraft und das Verständnis in welche Richtung man drehen muss um an das Flüssige zu kommen. Bräunlich mit feinem Rotschleier fliesst es ins Glas und man kann schon am Geräusch der platzenden feinen Schaumbläschen erahnen das der Aufbau nicht von Haltbarkeit geprägt ist. Voluminös ist die Schaumbildung anfangs, doch behält die Ahnung recht und kurze Zeit später ist er auch schon gänzlich verschwunden. Nun sieht es ein wenig nach Spülwasser aus aber lassen wir uns mal nicht verwirren. In der Nase liegt sofort eine tolle Getreidenote die an ein frisches Brot erinnert und immer wieder, nur ganz leicht, kommt eine leichte fruchtigkeit hindurch die sich mit etwas Röstwürze abwechselt. Der Antrunk ist feinperlig und weich mit angenehm runden Körper. Was ich vermisse ist die Intensität im Geschmack. Man kann etwas brotiges rausfiltern und auch die leichte Fruchtnote kommt zum Ende hin ganz leicht hervor aber alles in allem ist es unheimlich langweilig und macht auf mich einen sehr faden Eindruck. Es ist irgendwie nichts greifbares vorhanden sondern alles ist zu einem nichtssagendem Ganzen vermischt. Also ich habe mir hier echt ein Fünkchen mehr an herausschmeckbaren Aromen vorgestellt. Das einzige was es gut macht ist die Kehle hinunter fliessen, aber das macht ein Glas Wasser auch...schade.

Und wie immer am Testende...testet es einfach selbst denn mein Geschmack muss noch lange nicht euer sein. Ich wünsche euch nur das Beste und immer genug Bier in den Gläsern.
Bis zum nächsten mal.

Samstag, 24. Oktober 2015

"Neuzeller Klosterbräu - Stout Beer -1722- (Imperial Porter)"

Name: "Neuzeller Klosterbräu"
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Sorte: "Stout Beer -1722- (Imperial Porter)"
Bier-Index

FAZIT:
Bei meinem letzten Heimaturlaub stöberte ich wieder das Supermarktregal durch, auf der Suche nach ein paar Köstlichkeiten die mich über die Urlaubstage begleiten sollten. Ganz unscheinbar als Einzelflaschen stehend...schon fast versteckt...entdeckte ich dieses "Stout"?...Porter?...ja was denn nun? Nicht nur das machte mich neugierig sondern auch beim lesen des Wortes "Imperial" ging die Speichelproduktion auf Hochtouren und der Blick aufs Etikett versprach reine Zutaten sowie eine Ausbeute von 8,1% Alkohol...ich hing am Haken. Da ich aus dieser Brauerei bisher nur gutes gewohnt war musste auch gleich mal ein halber Kasten damit gefüllt werden. Ja ich hab schon ein paar Flaschen hinter mir aber das Fazit gibt es dann doch erst nachdem die letzte Flasche in meinem Besitz durch die Testroutinen gegangen ist, denn dort offenbart sich meist erst kritisches Potenzial was man auf der Couch nicht unbedingt wahrnimmt wenn man einfach nur trinkt :-)

Die Gestaltung des Etiketts ist relativ einfach und doch sehr ansprechend. Im Glas ist es unheimlich dunkel...fast schwarz aber eben auch nicht, denn es ist eher ein TIEFdunkles rot was dem Betrachter geboten wird. Darüber eine sehr dichte und vorallem sehr feste Schaumkrone in einem wunderbaren hellbeigen Farbton. In die Nase strömen süßen Noten, vordergründig Karamell und Vanille mit einem holzigen, leicht rauchigem Unterton. Erst etwas später kommt etwas Röstaroma sowie Spuren von dunkler Schokolade die aber eher milde Charakterzüge aufweist.

Der Antrunk ist weich und von sehr milder Rezenz. Etwas erstaunt bin ich über den Körper der hier für solch einen Kandidaten verhältnismäßig schlank ausfällt. Dem ein oder anderen könnte es schon fast zu schlank sein...und auch ich tendiere in diese Richtung. Die süßen Noten streicheln die Knospen im Antrunk und verlieren dann leider etwas an Intensität...es wird fast eine Spur nichtssagend bis zur Mitte wo dann eine gut ausgeprägte Röstbittere einsetzt die durch die beigemischte Schärfe des Alkohols dann doch zu überzeugen weiß. Am Ende kommt dann doch noch einmal eine leichte Süße durch, wobei mir diese auch wieder zu schwach auf der Brust ist.

Es weiß nicht so recht was es sein soll und wenn ich ehrlich bin kann ich es auch nicht so richtig deuten. An der Nase ein Porter, am Gaumen dann doch eher in Richtung Stout. Imperial im Namen und erkennbar an den Prozenten auf dem Etikett aber nicht erkennbar an Intensität und Körper im Mundraum. Unter "Testbedingungen" eher durchschnittlich weil man (ich) einfach anderes erwartet. Aber ich kenn auch schon das Couchgefühl und da passt es wunderbar hin...wobei man hier unheimlich aufpassen muss wenn man aus lauter Süffigkeit die Prozente ausblendet...was nach 2-3 Flaschen schon automatisch passieren kann :-)

Und wie immer am Testende...testet es einfach selbst denn mein Geschmack muss noch lange nicht euer sein. Ich wünsche euch nur das Beste und immer genug Bier in den Gläsern.
Bis zum nächsten mal.

Sonntag, 11. Oktober 2015

"Fanø Bryghus - Fanø Havgus"

Name: "Fanø Bryghus"
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Sorte: "Fanø Havgus"
Bier-Index 

FAZIT:
Heute wieder ein Bierchen was ich einem guten Kollegen verdanke und sage hiermit herzlichen Dank. Aus selbiger dänischer Brauerei hatte ich von Ihm schon das "Fanø Bryghus - Fanø Rav" was gar nicht so schlecht abgeschnitten hat. Das heutige "Havgus" ist ein sehr leichtes Session IPA mit luftigen 2,7% Alc.!

Ein sehr schönes dunkles goldgelb erstrahlt im Glas. Die Schaumbildung ist reichlich, feinporig, hält wirklich lange stand und hinterlässt beim gehen schmierige Schaumreste am Glasrand. An der Nase ist es wirklich sehr intensiv fruchtig. Neben den reifen Zitrusfruchtaromen schleicht sich auch immer wieder ein Hauch von Kiefernadeln durch und verleiht dem ganzen etwas harzig würziges...passt wunderbar. Der Antrunk kribbelt feinperlig über die Zunge und setzt...leider nicht die Intensität an Aromen frei wie ich sie von der Nase erhofft hatte. Im Vordergrund steht hier der bittere Part der den Fruchtaromen aber nicht den Rang abläuft...ganz einfach weil diese kaum vor Ort sind. Ok ein wenig kommen sie durch und wahrscheinlich darf das bei solch einem leichten Kandidaten auch sein...aber mir sagt es nicht zu. Der Körper ist sehr flach, was ich aber auch nicht anders erwartet habe, hat aber zum Glück keinen Hang zum wässrigen. Im Abgang bleibt ausser der Bitterung rein gar nichts hängen und es fliesst geschwind hinunter. Mir persönlich alles viel zu leicht und nicht aussagekräftig. Im Sommer um mit Erfrischung dem Durst den Kampf anzusagen wunderbar...mehr dann aber nicht wirklich...in meinen Augen.

Und wie immer am Testende...testet es einfach selbst denn mein Geschmack muss noch lange nicht euer sein. Ich wünsche euch nur das Beste und immer genug Bier in den Gläsern.
Bis zum nächsten mal.

Samstag, 12. September 2015

"Uerige - Doppelsticke"

Name: "Uerige"
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Sorte: "Doppelsticke"
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FAZIT:
Neun Monate liegen nun zurück als ich die normale "Sticke" im Glas hatte. Heute hab ich Bock auf das "Doppel" und bissl was fürn Kopf ist mit respektablen 8,5% Alc. auch dabei...gerade sehr passend. Ich erwarte etwas süßes und eine besondere wohltuende "Schwere" die mir bei der schon hervorragenden "Sticke" etwas gefehlt hat. Schauen wir mal ob meine hoffnungsvollen Wünsche in Erfüllung gehen.

In tiefdunkelroter Färbung und leichter Schaumbildung entzückt es das Auge. Schon beim eingiessen strömen Aromen dunkelster Schokolade in die Nase. Direkt an die Nase geführt...puhh...wahnsinn...mein Geruchsinn wird gerade etwas überfordert und ich kann jetzt schon vorwegnehmen das ich garantiert nicht alles spezifizieren kann. Ganz weit vorn ist ein Megapresentes dickes und schweres Schokoladenkuchenerlebnis. Dahinter ein Korb voll reifer und dunkler Früchte. Tolle Süße wird ausgestrahlt mit Noten von Karamell und Toffee wobei Toffee weit vorn liegt...und dann erst setzen gute Röstaromen zu die an einen starken Kaffee erinnern lassen. Man oh man das kratzt schon wieder an der Schwelle eines Geruchsorgasmus.

Der Antrunk ist fast ohne spürbare Kohlensäure, sehr weich, schwer aber äußerst angenehm. Die Aromen setzen sich genauso fort wie man diese an der Nase erhaschen konnte. Eine feine Alkoholnote wirkt unterstützend und kitzelt das letzte heraus. Die Süße wirkt fast klebrig am Gaumen...was dem Aromengenuss allerdings sehr zu gute kommt denn auch diese fühlen sich wie festgeklebt an und wirken einige Zeit auf den Geschmacksinn ein. Ich glaube mehr muss ich an dieser Stelle gar nicht schreiben. Ich finde es hervorragend und kann über den winzigen Kritikpunkt das der Alkohol eine ganz feine Spur zu dominant im Abgang wird mehr als pfeiffen denn im noch weiteren Abgang wird man durch dunkle Fruchtaromen noch einmal gefordert.

Und wie immer am Testende...testet es einfach selbst denn mein Geschmack muss noch lange nicht euer sein. Ich wünsche euch nur das Beste und immer genug Bier in den Gläsern.
Bis zum nächsten mal. 

Sonntag, 6. September 2015

"Köstritzer - Pale Ale"

Name: "Köstritzer"
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Sorte: "Pale Ale"
Bier-Index

FAZIT:
Kommen wir heute zum zweiten Kandidat unter dem Label "Köstritzer Meisterwerke". Das "Red Lager" konnte ja nun nicht wirklich überzeugen und was ich allgemein von dem ganzen tamtam halte könnt Ihr auch dort nachlesen, denn dann kann ich ohne großes tamtam zum Entscheidenden übergehen. Gebraut wurde das "Pale Ale" mit reinstem Quellwasser aus dem Eleonorental, ausgesuchten Malzen („Pilsner Malz“, „Münchner Malz“ und „Karamellmalz“) sowie den Hopfensorten „Citra“, „Delta", "Hallertauer Blanc", "Galaxy" und Calypso. Viele Sorten und die spannende Frage ob die Brauer das auch ausgenutzt haben. Flasche + Aufmachung ist auch hier, wie schon beim "Red Ale" für den Betrachter schön gestaltet.

Wie schon beim "Red Ale" gibt es optisch keinerlei Kritik zu üben. Über einer trüben, dunkelorangenen Flüssigkeit erhebt sich die sämige Schaumkrone in einer Farbe die ich so auch noch nicht wirklich wahrgenommen habe. In einem ganz weichen hauchzarten orange verabschiedet sie sich unter immer gröber werdenden Poren und lässt als kleine Erinnerung ein paar Spuren am Glasrand zurück.

An der Nase überraschend...wie sag ich das...schwer fruchtig. Wie ein frisch gepresster Saft aus reifen Früchten von Pfirsich, Mango und Co.! Nach ein paar Schwenks kommt auch langsam süßes Malz mit karamelligen Tönen aus den Löchern. Etwas Lychee gesellt sich dazu und es wirkt zusehends frischer werdend. Also bis zu diesem Zeitpunkt bin ich wirklich baff...aber wir wollen doch zurückdenken...diesen Punkt habe ich beim "Red Ale" genau so auch erreicht.

Der Antrunk ist weich mit etwas stärker kribbelnder Kohlensäure für den Frischekick. Hier ist Ihnen der Körper gut gelungen. Leichtfüßig aber doch present und Raum einnehmend. Die Bitterung ist gut und setzt, kurz nach Einlass in die Mundhöhle, den Rezeptoren zu. Die Aromenintensität der Aromahopfen bleibt leider etwas zurück. Am Anfang noch kurz erkennbar, kommt dann doch die Bitterung und zeigt wer hier das sagen hat. Die Bitterung wird stärker je weiter es in den Abgang geht und krallt sich quasi an den Knospen fest. Also ich mag das ja sehr...WENN...Respekt und Toleranz den anderen Aromen gegenüber herrscht. Hier ist die Bitterung leider ein kleiner Schulhofrowdie und klaut den Fruchtkomponenten das Essensgeld. Das ist irgendwie schade aber jetzt kein Beinbruch. Mir gefällt es, weil ich auf gut gehopftes stehe. Für dieses Pale Ale, was ja quasi für den probierenden Industriebierschlürfer gedacht sein könnte, ist es ein ticken zuviel und könnte den an 5 IBU gewöhnten Standardbiertrinker etwas überfordern.

Man man ich hab wohl immer was zu meckern. Aber die Gewichtung Frucht / Bitterung umdrehen und das Ding würde ich glatt weiterempfehlen...also für "Normalo". Wer schon ein wenig "Erfahrung" hat und auf etwas stäkere Hopfung abgeht sollte diesem Bier mal ne Chance geben. Ich finde es gar nicht schlecht.

Und wie immer am Testende...testet es einfach selbst denn mein Geschmack muss noch lange nicht euer sein. Ich wünsche euch nur das Beste und immer genug Bier in den Gläsern.
Bis zum nächsten mal. 

Sonntag, 30. August 2015

"Köstritzer - Red Lager"

Name: "Köstritzer"
Homepage

Sorte: "Red Lager"
Bier-Index

FAZIT:
Unter dem Label "Köstritzer Meisterwerke" versucht nun auch die Thüringer Brauerei im Craftbeer Markt ein Kerzchen zu entzünden. Das Wort "Meisterwerke" stößt mir persönlich etwas auf, denn so viel "Eigenlob" könnte ganz schnell zum Himmel stinken. Aber lassen wir uns einfach überraschen. Das "Red Lager" ist eins von dreien aus dieser Reihe und somit der heutige Testkandidat. Ein untergäriges Lagerbier, gebraut mit reinstem Quellwasser aus dem Eleonorental, ausgesuchten Malzen („Pilsner Malz“, „Melanoidin Malz“ und „Special X Malz“) sowie den Hopfensorten „Perle“ und „Hallertauer Tradition". Marketingtechnisch haben sie sich Mühe gegeben denn fein sieht die ganze Flasche + Aufmachung schon aus. Aber es zählt wie immer der Inhalt.

Optisch glänzt im Glas eine klare und tiefrote Flüssigkeit die an einen kräftigen Kirschsaft erinnert. Die in leichtem beige erstrahlende Schaumkrone baut sich dicht und üppig auf und kann mit guter Haltbarkeit punkten. Fürs Auge haben die Thüringer Braumeister auf jeden Fall ein Schmankerl bereitet. An die Nase geführt wird es malzig süß mit Ansätzen von Karamell, einer Spur von dunklen Beeren und leichten aber durchaus erkennbaren Röstnoten. Es riecht unheimlich süffig und vollmundig das man es gar nicht erwarten kann, zu prüfen ob sich das alles auch im Geschmack wiederspiegelt. Der Antrunk ist feinperlig mit weichem Wasser und einem sehr flachen Körper. Für meinen Geschmack schon fast ins wässrige driftend. Die Aromen treffen recht gut aber dann doch zu verhalten auf die Rezeptoren. Hier ein wenig süßes Karamell, dort eine leichte brotige Richtung mit röstigem Anschein. Aber all das kann das Gesamtbild leider nicht retten, was der viel zu lasche Körper einfach runtergerissen hat. Würde er auch nur den Ansatz eines Volumen zeigen könnte man das als ganz gut gelungen bezeichnen...allerdings selbst dann noch weit weit weg von einem "Meisterwerk". Hätte mich ehrlich gesagt auch schwer gewundert wenn es soweit gegangen wäre das ich es als "Meisterwerk" anerkannt hätte. Das war ein gut gemeinter Versuch der noch einiges an Potenzial nach oben hat.

Und wie immer am Testende...testet es einfach selbst denn mein Geschmack muss noch lange nicht euer sein. Ich wünsche euch nur das Beste und immer genug Bier in den Gläsern.
Bis zum nächsten mal.

Samstag, 22. August 2015

"Hitachino Nest - White Ale"

Name: "Hitachino Nest"
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Sorte: "White Ale"
Bier-Index 

FAZIT:
Ein Witbier im Japanstyle steht heute auf dem Tisch. Zusätzlich zu den Standardzutaten eines Bieres fanden hier Orangenschalen, Koriander, Muskatnuß und Orangensaft Einzug in den Brauprozess. Ohne großartiges Vorgeplänkel möchte ich heute sofort zum Test übergehen.

Blassgelb und eingetrübt erscheint es im Glas. Die Schaumbildung ist eher mau und über die Standfestigkeit braucht man auch keine großen Worte verlieren, denn diese findet hier nicht statt. An der Nase ist es betont fruchtig mit leichten Hefeauszügen und hintergründigen aber sehr gut gesetzten Gewürzaromen. Bei den Fruchtaromen setzt sich natürlich die Orange durch aber durchaus in harmonischer Stimmung. Soll heißen sie dominiert nicht sondern unterstützt den Frischecharakter. Fein prickelnd mit weicher Rezenz fließt es in den Mundraum und gibt sich dann doch recht verhalten. Eher wenig Frucht, aber wenn man diese wahrnimmt erinnert sie an einen verwässerten Orangensaft. Etwas dominanter kommen da schon die zugesetzten Gewürze durch die etwas Schärfe in die Sache bringen. Es hat einen ausgewogenen süßlichen Körper der als Bühne bereit steht aber die schärfe bringenden Aromen schwingen hier allein das Tanzbein und das wirkt unheimlich langweilig. Ja mehr kann man auch nicht schreiben denn auch hintenraus passiert wenig bis gar nichts mehr und somit trinkt es sich ziemlich unspektakulär weg. Kein Wit was ich als "Probierobjekt" weiterempfehlen würde.

Und wie immer am Testende...testet es einfach selbst denn mein Geschmack muss noch lange nicht euer sein. Ich wünsche euch nur das Beste und immer genug Bier in den Gläsern.
Bis zum nächsten mal.


Sonntag, 16. August 2015

"Wiesbadener Braumanufaktur - Pale Ale"

Name: "Wiesbadener Braumanufaktur"
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Sorte: "Pale Ale"

FAZIT:
Mir bislang unbekannt, man kann ja auch nicht alles wissen, gibt es auch im hessischen Wiesbaden ein paar Bierliebhaber die Ihr eigenes Bier brauen um dies wiederum an andere Bierliebhaber weiter zu geben. Zwei Flaschen dieses Gebräus bekam ich von meinem sehr guten Kollegen Andreas zum Geburtstag geschenkt und bedanke mich auch auf diesem Wege noch einmal recht herzlich. Unter dem Motto "Good people drink good beer!" geht nun dieses "Pale Ale" an die Startlinie und ich bin gespannt was dieses 5,4%ige zu bieten hat.

Eingegossen zeigt sich eine Flüssigkeit in etwas dunklerem und satten Bersteinton. Der Schaum baut sich voluminös auf und hält sich unter mittelgroßen Poren auch erstaunlich lange. Auch an der Nase wird es voluminös und rund. Fruchtige Aromen sind eingehüllt in süßes Malz mit sehr gut wahrnehmbaren Karamellaromen und auch die feinen Spuren von frischem Brotteig passen hier wunderbar hinein. War die Nase noch unheimlich intensiv arbeitet sich das beim Geschmack nicht sonderlich herraus. Die Rezenz ist mir persönlich etwas zu unlebendig aber gerade noch so an der Grenze das es noch ein leichtes kribbeln auf der Zunge gibt. Der Körper gibt sich voll und weich, aber durch die fehlende Aromenintensität wirkt er zunehmends flacher. Ab der Mitte kommt dann eine ganz feine Fruchtnote und am Ende bleiben zaghaft malzige Karamellaromen am Gaumen kleben. Was zwar auf der Hompage als "gut" angepriesen wird bekommt bei mir leider auch einen Minuspunkt...und das ist die fehlende Bitterness...zu jeder Zeit. Voller Körper...zu milde Aromen...und keinen Hauch von Bitterkeit...ja das fliesst nur so die Kehle runter und ist super süffig. Aber das reicht mir leider nicht. Liest sich wieder fieser als es ist...aber ist eben mein Test. Es schmeckt natürlich trotzdem und ich trinke es mit Genuss aber es gibt eben einige bessere Kandidaten in dieser Rubrik, an den man sich nun mal messen lassen muss. Was ich aber noch erwähnen möchte ist, das dieses "Pale Ale" höchstwahrscheinlich ein super Bier ist um einem Industriebiertrinker ganz langsam an Craftbier und seine Facetten heran zu führen. Sozusagen ein sehr gut geeignetes Einsteigercraftbier.

Wie immer...testet es einfach selbst denn mein Geschmack muss noch lange nicht euer sein.
Ich wünsche euch nur das Beste und immer genug Bier in den Gläsern.
Bis zum nächsten mal.  

Samstag, 1. August 2015

"Hanscraft & Co. - Backbonesplitter"

Name: "Hanscraft & Co."
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Sorte: "Backbonesplitter"
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FAZIT:
Hans Müller gibt sich heute mit einem "West Coast IPA" die Ehre in meinem Testglas. Da mich schon das "Bayerisch Nizza Clubbier" überzeugen konnte gehe ich hier ganz gelassen an die Sache, wobei die Erwartungen natürlich auch schon etwas höher gesteckt sind. Eine Verbesserung kann man auf jeden Fall schon festhalten, denn anders als beim "Bayerisch Nizza" findet man hier kein Hopfenextrakt auf der Zutatenliste ... vielen Dank dafür. Auch das Etikettdesign finde ich sehr ansprechend und vorallem passend zum Namen, wobei ich beim Kauf aus etwas Entfernung dachte, mir hier ein Imperial Stout in den Korb zu stecken. Vier Malz,- (Pilsener, Münchner, Wiener, Caraamber) sowie Hopfensorten (Horizon, Amarillo, Centennial, Simcoe) ergeben lebendige 60IBU die zusammen mit 6,6% Alc. zum Tänzchen bitten. Dieser Aufforderung komme ich mit großer Freude nach.

Als erstes fällt die tolle Schaumbildung auf. Die Krone steht satt und fest, sieht weich und cremig aus und hinterlässt, beim schwinden durch etwas grobporige Blasen, lecker aussehende Reste an der Glaswand. Farblich ein dunkleres Orange mit einigen Schwebeteilchen darin die das ganze etwas eintrüben. Was mir grad noch auffällt, das der Schaum einen Hauch von Gelbstich besitzt was super zur Farbe des Bieres passt. An der Nase, wie soll man es bei den verwendeten Hopfensorten auch anders erwarten, tolles und intensives Fruchtassemble mit Zitrus, Grapefruit, Lychee und einer herben Orange. Etwas untendrunter möchte ich sagen das es etwas in die dunkle Fruchtrichtung ala schwarze Johannisbeere geht und sich eine Spur harzigkeit durchkämpft. Alles abgerundet durch eine fein platztierte Malzsüße geht es nun endlich an den Geschmack.

Die Rezenz ist super. Nicht zu weich und auch nicht aufbrausend...perfekt für meine Wahrnehmung. Es fällt sofort die Bitterung auf die ich aber nie auf 60IBU getippt hätte. Sie kommt nicht wie ein Hammer sondern erfasst die Knospen bestimmt aber in friedlicher Absicht was ich auch hier wieder sehr gelungen finde. Die Aromen ergeben erst einen durchmischten Fruchtcocktail aber jedes Einzelne von Ihnen bekommt einen kurzen Showmoment in dem man sie relativ gut orten kann. Von Anfang bis Ende ein vollkommen harmonisches und sehr gut abgestimmtes IPA. Ich bin wirklich begeistert und überlege ernsthaft meine zweite Flasche,eigentlich für den "Couchgenuss" gedacht, sofort zu öffnen, denn die Testflasche war mal wieder viel zu schnell leer. Nachtrag: Beim aufstossen kommt die Lychee besonders gut durch...also immer raus mit der überschüssigen Luft. :-)

Wie immer...testet es einfach selbst denn mein Geschmack muss noch lange nicht euer sein.
Ich wünsche euch nur das Beste und immer genug Bier in den Gläsern.
Bis zum nächsten mal. 

Sonntag, 26. Juli 2015

"Greene King - Double Hop Monster IPA"

Name: "Greene King"
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Sorte: "Double Hop Monster IPA"
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FAZIT:
Es wird mal wieder Zeit die Knospen etwas zu verwöhnen und ich denke das ich dafür das richtige Werkzeug aus meinem Bestand gezogen habe. Aus der "Greene King Brewery" (UK) stammt dieses "Double Hop Monster IPA" und irgendwie erinnerte mich das Etikett, was übrigens sehr cool gestaltet ist, etwas an die Biere der "Belhaven Brewery". Ein kurzer Überflug auf der Homepage zeigte dann auch das beide etwas miteinander zu tun haben. In welchem Ausmaß und Konstellation?...da bin ich ehrlich...hatte ich keine Lust nachzuforschen. Ich konzentrier mich mal auf den Geschmack und der könnte bei 5 verwendeten Hopfensorten (Cascade, Chinook, Columbus, Styrian Goldings, Willamette) doch recht üppig ausfallen. Mit 7,2% Alc. ist es auch ein kleines Schwergewicht und genau darauf habe ich jetzt so richtig Lust. Einzig die Angabe zu den Bittereinheiten vermisse ich etwas...jedenfalls habe ich nirgends eine Zahl dazu gefunden.

Farblich besticht eine richtig satte goldgelbe Flüssigkeit die klarer nicht sein könnte. Der Schaum ist eher verhalten und auch ziemlich flüchtig sodass mir nicht mal wirklich Zeit blieb um ihn mir etwas genauer zu betrachten. An der Nase versprüht es einen wunderbar fruchtig frischen und in Ansätzen herben Eindruck. Zitrusfrüchte, helle Trauben und eine Süße die ein tolles Honigaroma freisetzt. Ich möchte auch sagen das ich einen Hauch von Kräutern ganz fein im Hintergrund erhaschen kann. Auch kann ich mich nicht gegen den Gedanken wehren das ein Hauch Cremigkeit dabei ist...also so ganz leicht als würde man an einem Fruchtjoghurt schnuppern. Der Antrunk ist weich mit sehr feinperliger Kohlensäure und als erstes wird man hopfigherb begrüßt. Darauf aufbauend wird es fruchtig aber nicht in dem Maße wie man es von einem IPA gewohnt ist. Ganz sanft trifft man hier auf reife Mango und auch die helle Traube ist dabei. Niemand will sich auf Teufel komm raus in den Vordergrund spielen. Ein toller vollmundiger Körper rundet die ganze Sache wunderbar ab. Die Bitterness bleibt immer auf einem guten Level...herb, trocken und auch hier ohne aufdringlich zu werden. Und auch hier habe ich etwas leicht cremiges im Geschmack, was mich beim Aufstossen bestätigt, denn hier werde ich wiederum an einen tropischen Fruchtjoghurt erinnert. Selbst beim Abgang gibt sich dieses IPA keine Blöße. Hartnäckig klammern sich die IBU's an die Knospen und verbreiten einen trockenen, sanft fruchtigen und vorallem lang anhaltenden Abschluss. Ein wirklich tolles und komplexes IPA was von mir eine Kostprobenempfehlung bekommt.

ABER...testet es einfach selbst denn mein Geschmack muss noch lange nicht euer sein.
Ich wünsche euch nur das Beste und immer genug Bier in den Gläsern.
Bis zum nächsten mal.

Samstag, 18. Juli 2015

"Rogue - Dead Guy Ale"

Name: "Rogue"
Homepage

Sorte: "Dead Guy Ale"
Bier-Index ; Knuspers Bierblog ; usoX Bierblog

FAZIT:
Newport, Oregon (USA) ist heute mit einer weiteren Köstlichkeit aus der Rogue Brewery zu Gast in meinem Glas. Der Knochenmann vom Etikett macht mir etwas Angst vor dem was sich dort in der Flasche befindet und ich hoffe das man nach dem Genuss nicht seinen Platz einnimmt...obwohl solch ein V.I.P.-Platz auf nem Fass Bier auch seinen Reiz hätte.

Kompakter und dichter Schaum baut sich über der bräunlich klaren Flüssigkeit auf. Farblich mit einem leicht gelblichen Stich ein super Ersteindruck. Die Krone vermag sich gut zu halten und hinterlässt beim schwinden doch gar leckere Reste am Glasrand. Der Geruch ist richtig lecker Malzbetont mit Aromen von Karamell und Honig und einer ganz leichten Röstnote. Der Antrunk ist sehr weich und vollmundig, weniger fruchtig, sondern sofort mit herben Tendenzen die im weiteren Verlauf etwas zurückziehen und sich die Aromen von der Nase langsam aber sicher auch im Geschmack entfalten können. Eine Grundbitternis bleibt aber bis zum Schluss. Zu Karamell gesellen sich nussige Aromen wobei die Honigaromen mehr oder minder nicht mehr richtig durchkommen. Hat man das Glas abgesetzt und lässt alles etwas setzen legen sich dann doch noch ganz leichte Fruchtnoten an den Gaumen. Also ich finde es sehr schmackhaft und die 6,5% Alc. sind hier sehr gut eingearbeitet sodass diese erst nach dem Genuss spürbar werden. Ggf. hätte man die Schraube an der Bitterness etwas weniger weit aufschrauben müssen aber alles in allem sehr lecker und süffig.

Sonntag, 12. Juli 2015

"Brouwerij De Block - Satan Gold"

Name: "Brouwerij De Block"
Homepage

Sorte: "Satan Red"
Bier-Index 

FAZIT:
Heute einen belgischen Vertreter ausgesucht der schon etwas länger auf eine Verkostung wartet. Vor einigen Monaten war hier schon das "Red" im Glas und hat nicht bemerkenswert überzeugen können. Wahrscheinlich hab ich aus diesem Grund das "Gold" immer wieder nach hinten geschoben. Ob zu recht oder unrecht wird sich wohl in den nächsten Minuten herausstellen. Auch bei diesem Vertreter stehen 8% Alc. auf dem Datenblatt, die dem "RED" ja letztlich Punkte gekostet haben.

Im Glas zeigt es sich in einem tollen, leicht trüben goldgelb. Der Schaum baut sich massiv auf, fällt dann aber recht schnell unter groben Poren zusammen wobei er aber lecker aussehende Reste am Glasrand kleben lässt. Nach einigen Minuten ist die große Krone zwar weg aber es hält sich wacker eine Daumen dicke Schicht über Wasser...ähm ich meine Bier. Der Geruch ist faszinierend und gab mir bei der ersten Nasenberühren einen WOW-Effekt. Eine sehr dominante Gewürznote...die ich Gewürzn00b leider nicht bestimmen kann...und kurz dahinter frische Fruchtaromen mit leichter Säure und alles in einem feinen süßen Malznebel. OK...ich weiss an was mich dieses Gewürz erinnert. Und zwar ein klassisches Witbier, dem ja gern mal Koriander beigegeben wird. Ist es jetzt ein Witbier?...denn Weizenmalz wäre schon einmal drin...nur fehlen mir die Informationen ob auch Gewürze drin sind.

Im Antrunk schäumt es sehr weich auf verteilt die einzelnen Aromen gut dosiert über den Rezeptorenteppich. Die Gewürznote auch hier dominant aber mit reichlich durchlass für fruchtige Noten die mich vordergründig an Apfel, Ananas und dann etwas verschwommener an Orange erinnern. Auch hier ein wunderbar weicher Malzmantel der sich unauffällig in feinsüßer Manier um die Abrundung kümmert. Man könnte sich an dieser Stelle auch noch die Frage stellen ob die 8% Alc. ein Druckfehler sind. Dieses Bier tänzelt so leicht den Gaumen runter das man diese Ansage niemals glauben würde wenn man einfach mal so ohne Beweise damit konfrontiert werden würde. Ich muss sagen das ich meine Zweifel hatte nachdem ich ja das "Red" hinter mir hatte aber ich bin schwer begeistert von diesem "Gold". Also von mir gibt es eine klare Probierempfehlung. Ah ja...jetzt lassen übrigens langsam die 8% die Fäuste kreisen...allerdings nicht im Geschmack...hahaha!

ABER...testet es einfach selbst denn mein Geschmack muss noch lange nicht euer sein.
Ich wünsche euch nur das Beste und immer genug Bier in den Gläsern.
Bis zum nächsten mal.

Sonntag, 5. Juli 2015

"Belhaven Brewery - Twisted Thistle IPA"

Name: "Belhaven Brewery"
Homepage

Sorte: "Twisted Thistle IPA"
Bier-Index ; 1000Getränke 

FAZIT:
Aus Dunbar Scotland stammt das heutige Objekt der Begierde welches meine trockene Kehle benetzen darf. Es handelt sich hierbei um eine "verdrehte Distel" im Gewand eines IPA mit 5,6% Alc.! Was es nun mit der Distel auf sich hat konnte ich nicht recherchieren aber evtl. sticht ja irgendwas im Geschmack herraus...wie auch immer das schmecken sollte. Als kleine Randnotizen sind auf dem Etikett noch "Bold Bitter Juicy" verzeichnet...na ich bin gespannt.

 Die Präsenz in einem dunkleren goldgelben Kleid und der, trotz vorherrschender grobporigkeit, standhafte Schaum können das Auge schon überzeugen. An die Nase geführt bahnen sich sofort Aromen von Kräutern in die Geruchsgänge die fast schon etwas aufdringlich würzig auf mich wirken. Begleitet werden diese von einer darunter liegenden Fruchtsüße die in die beerige Richtung tendiert und mich unterschwellig etwas an rote Fruchtgummis erinnert. Irgendwie eine interessante Kombination.

Im Antrunk macht sich unter der feinperligen Kohlensäure ein weicher Körper bemerkbar der zwar schlank und leicht auftritt, ohne aber dabei ins wässrige abzugleiten. Als Träger meldet  sich ein zaghaftes Malzbett mit einer feinen Süße. Darauf surfen die Hopfenaromen, mehr würzig als bitter, mit einer dominanten, nicht aber aufdringlichen, Kräuternote die aber auch ihre fruchtigen Begleiter ab und an die Knospen streifen lässt. Die ganze Angelegenheit ist schon am Anfang ein trockenes Szenario...dort aber noch leicht. Je weiter sich die Flüssigkeit die Kehle hinunter kämpft desto trockener wird das alles. So trocken das man immer wieder gezwungen ist den nächsten Schluck zu nehmen...was mich zum Fazit führt.

Es ist in Dominaz würzig mit nicht wegzuredender Kräutertendenz. Durch die gute Dosierung von Malzsüße und Fruchtaromen aber nie zu aufdringlich und daher doch recht süffig. Auch die immer trockener werdende Mundflora lässt einen sehr schnell nach mehr lechzen.

ABER...testet es einfach selbst denn mein Geschmack muss noch lange nicht euer sein.
Ich wünsche euch nur das Beste und immer genug Bier in den Gläsern.
Bis zum nächsten mal.

"Hopfenstopfer - Monroe"


"Einbecker - Mai-Ur-Bock"


"Anderson Valley - Heelch O'Hops"


"Riedenburger Brauhaus - Dolden Dark"


Freitag, 1. Mai 2015

"Sierra Nevada - Stout"

Name: "Sierra Nevada"
Homepage

Sorte: "Stout"
Bier-Index ; Bierclub

FAZIT:
Heute machen wir mal einen kleinen Abstecher ins sonnige California und damit auch zu meinem ersten Bier der Brauerei "Sierra Nevada". Zur Geschichte surft Ihr am besten mal selbst auf die Homepage denn bei meinem schlechten Englisch kann ich hier nur failen. Sieben Sorten übers ganze Jahr und z.Zt. vier Seasontypische im Sortiment hab ich heute das "Stout" vor der Nase. Als Leistungsspezifikation stehen 5,8% sowie 50 IBU auf dem Datenblatt und gebraut wurde natürlich mit Wasser, Malz, Hopfen und Hefe...wovon so einige verschiedene Sorten Verwendung fanden.

Weich fliesst es ins Glas und sofort schwirren malzig süße Schokoladenaromen durch den Raum das einem das Wasser im Mund zusammen läuft und man fast automatisch zum Geschmackstest abdriftet. Farblich zu >90% reines schwarz, die restlichen 10% gestalten sich in tiefrotem Schimmer und selbst gegen das Licht gehalten kommt kein einziger Strahl hindurch. Der Schaum ist weich, cremig, feinporig und, mit seiner im dunkleren beige gehaltenen Farbe, einfach wunderschön für das Auge. Einzig die Standhaftigkeit "vermasselt" die optische Perfektion aber immerhin bleiben dicke Reste am Glasrand kleben das es nicht ganz nackig aussieht.

Direkt an der Nase ist es unerwartet weniger süß, sondern eher feinröstig mit einer leicht bitteren Säurenote. Jetzt sollte man aber mal etwas schwenken und sich wirklich Zeit lassen beim Geruchstest und die Nase nicht allzu schnell wieder wegziehen. In einem sanften Übergang kommen dann noch fruchtige Aromen dunkler Beeren sowie eine süße Vollmilchschokolade. Man-o-man, das kann mich echt überzeugen. Wenn das jetzt beim Geschmack auch noch so punktgenau trifft dann...ok nicht euphorisch werden. Der Antrunk ist weich mit unheimlich feiner Karbonisierung und ausfüllendem Körper. Im Geschmack vermischen sich dann die Aromen etwas zu sehr ineinander. Wenn man die Zunge etwas im gefüllten Mundraum kreisen lässt lassen sich schon die einzelnen Komponenten rausfiltern, aber die tolle Abstufung wie man sie beim Geruch kennenlernen durfte gibt es hier nicht. Von einer anfänglich kurzen Süße geht es sofort in die dann dominierende säuerlich, bittere Umgebung mit klarem Röstmalzcharakter um das Ende mit festkrallenden Bitternoten abzuschließen. Dieses Stout repräsentiert meiner Meinung nach den Stil schon sehr gut und hat definitiv einen tollen Charakter, allerdings bin ich ein süßer Jung und ich mag es dann auch eher, das die Dominanz in diese Richtung geht, oder zumindest gleichwertig hervorsticht. Aber wie immer ist das eben nur meine persönliche Vorliebe.

Sonntag, 26. April 2015

"Ratsherrn - Westküsten I.P.A."

Name: "Ratsherrn"
Homepage

Sorte: "Westküsten I.P.A."
Bier-Index

FAZIT:
Nach Tagen der Bierabstinenz...besonders fies am "Tag des Bieres"...kann ich mir endlich wieder ein genüssliches Gebräu gönnen. Richtige Lust habe ich auf den heutigen Vertreter denn gerade jetzt brenne ich förmlich auf ein erfrischend stark gehopftes. Und dieses in Hamburg gebraute erfüllt mit 6,3% Alc. und stattlichen 62IBU alle Vorraussetzungen für dieses Vergnügen. Das Etikett versprüht etwas feminines aber ich glaube das ist der Aussage "...mit einem Hauch von Pink Grapefruit..." geschuldet. In jedem Fall ein Blickfänger im Regal.

Wunderschönes dunkleres Bernstein offenbart sich in der Farbgebung. Die sich darüber platzierte Schaumkrone fällt leider viel zu schnell unter groben Poren zusammen was nicht sonderlich verlockend aussieht. Aber Aussehen macht ja zum Glück nur einen kleinen Prozentteil aus denn viel wichtiger ist Geruch und vorallem Geschmack. Und an der Nase kann es auf jeden Fall überzeugen. Wunderbar fruchtig herbe Aromen strömen in die Gänge und werden von einer feinen Süße begleitet. Zitrus, Orangenschalen und auch Grapefruit ist reichlich vorhanden aber ob es nun Pink Grapefruit ist kann ich nun nicht im Detail sagen. Der Antrunk hat eine fein spritzige Rezenz und sofort machen sich die Bittereinheiten ans Werk, die Rezeptoren aus Ihrem Tiefschlaf zu holen. Der Körper ist sehr weich, rund und bildet einen malzigen Teppich für die Hopfenaromatik. Eine fruchtig herbe Veranstaltung wobei die Bittereinheiten alles etwas in Ihre Gewalt ziehen. Soll heissen das sie im Gegensatz zum fruchtigen Teil die Oberhand haben und der Rest dadurch etwas erdrückt wird. Manchen mag das stören...ich finde es gar nicht so schlimm auch wenn die erfrischende Fruchtigkeit gern noch etwas präsenter hätte sein dürfen...gerade die "Pink" Grapefruit Noten, wenn diese doch schon so angepriesen werden. Ich würde es als ein solides aber nicht weltbewegendes IPA einstufen, was ja nichts schlechtes bedeutet, denn es ist durchaus lecker und trinkt sich mal wieder viel zu schnell weg.

Montag, 20. April 2015

"Onkel Albert - Saison"

Name: "Onkel Albert"
Homepage

Sorte: "Saison"
Bier-Index ; usoX-Bierblog

FAZIT: 
Der zweite Onkel mit Namen Albert soll mich am heutigen Nachmittag glücklich machen. Der "Onkel Herbert (Rhabarber-Weisse)" konnte mich ja derzeit sehr begeistern und so ist die Latte doch schon etwas höher gelegt.  Der Bierstil "Saison" stammt ursprünglich aus der Wallonie (Belgien) und wurde in den kalten Wintertagen gebraut um dann im Sommer die trockenen Kehlen zu benetzen. Dem Saison wird ein spritziger, fruchtiger und erfrischend säuerlicher Geschmack zugesagt und ist somit wie gemacht für die sommerliche Jahreszeit. Auch wurde in sehr großzügigem Maße mit Hopfen gearbeitet denn dieser diente als weiteres Konservierungsmittel, was man auch beim Albert an den doch erhöhten 40 Bittereinheiten erkennen kann.

Im Glas zeigt es sich in einem blassen, hellen goldgelb mit sehr flüchtigem, von groben Poren durchsetztem Schaum. Auf die Geruchsrezeptoren treffen fruchtig süße Akzente, getreidige Noten sowie feine Nuancen in Richtung grüne Wiese. Feine Säurenoten liegen komplett darüber, was mich sofort an die "Rhabarber Weisse" aus selben Kesseln erinnern lässt. Der Antrunk bringt eine sehr belebte Kohlensäure an der Start die schon fast einen ticken zu agil wirkt. Leichte Süße macht sich breit und die getreidigen Aromen setzen einen Hauch von brotigkeit frei. Die Bittereinheiten merkt man über den kompletten Verlauf. Es ist etwas strenger aber für meinen Geschmack absolut nicht zu viel oder das es sich störend auswirken würde. Die Säuerlichkeit ist auch ständig präsent, hält sich aber vornehm eher im Hintergrund. Ab und an bekommt man auch das Gefühl das es stellenweise fast ein wenig zu schmal wirkt. Ja ich weiss auch nicht so recht...irgendwie schmeckt es schon und fliesst auch recht flott und spritzig aber irgendwie find ich es von Intensität und Ausgeglichenheit so wischiwaschi. Keine Ahnung wie ich das passabel ausdrücken soll. Hätte ich die Wahl...eindeutig "Rhabarber Weisse" denn die kennt nur einen Weg und der geht ordentlich nach vorn.

Sonntag, 19. April 2015

"Brauerei Härle - Fidelio"

Name: "Brauerei Härle"
Homepage

Sorte: "Fidelio"
Bier-Index 

FAZIT:
Aus Leutkirch/Allgäu kommt das heutige Bier welches ich vor kurzem im hiesigen Getränkemarkt gesichtet habe. Aufmerksam wurde ich durch den urigen Holzkasten in denen sich die Flaschen befanden und nachdem ich eine Flasche inspizieren konnte war klar...die gehört in den Blog. Kleine süße Bügelflasche mit wirklich sehr schönem, auf alt getrimmten, Etikett. Unfiltriert, keine Extrakte enthalten, Hopfen sowie Malz aus biologischem Anbau und lt. Etikett zu 100% klimaneutral gebraut. Hierzu ein kleiner Auszug der Homepage...





  • Zum Beispiel beim Einsatz von Energie: seit 01. Januar 2009 setzen wir in unserer Brauerei ausschließlich erneuerbare Energieträger ein - also Holzhackschnitzel aus unserer Region und Strom aus Wasserkraft, Wind, Biomasse und Sonne. Wir sind damit die erste Brauerei in Deutschland, die ihre Biere zu 100% klimaneutral herstellt und vertreibt.
  • Zum Beispiel in unserem Fuhrpark: seit April 1998 werden unsere Lastkraftwagen und unsere PKWs mit Biodiesel betankt.
  • Zum Beispiel beim Verbrauch von Wasser: mit Hilfe zahlreicher Investitionen ist es uns gelungen, den betrieblichen Frischwasserverbrauch auf ein Minimum zu reduzieren.
Wer mehr wissen will, den verweise ich auf die Homepage. Ich mach mich mal lieber daran festzustellen ob der Braumeister all das auch in den Geschmack transportieren konnte.

Voluminös und grobporig baut sich die Schaumkrone über dem naturtrüben, goldiggelben flüssigen Inhalt auf. Die groben Poren platzen auch recht schnell und die Krone wird schnell zum Krönchen, wobei einige Reste am Glasrand Ihre Spuren hinterlassen. Einen leichten Auftritt legt es beim Geruchstest hin. Süßliches Malz mit getreidigen Noten beherrschen die Szenerie und mittendrin versuchen Hopfenaromen durchzudringen, schaffen es aber wirklich nur ganz leicht und eher unauffällig. Nach mehrmaligem schwenken kommt dann doch noch ein frisches blumiges Aroma zum Vorschein...passt gut rein. Der Antrunk ist recht prickelnd und der Körper macht eine gute Figur für solch ein Leichtgewicht. Am Anfang leicht süßlich mit brotigen Aromen setzt in der Mitte auf einmal etwas strenges, würziges ein was so irgendwie gar nicht ins Gesamtbild passt. Kann es auch nicht wirklich zuordnen, da ich es in dieser Form nicht kenne. Es könnte vom Tettnanger Hopfen kommen der ja erdige und kräuterige Aromen hervorbringen soll. Wenn man sich stark darauf konzentriert...Kräuter ja...erdig mmhhh ich würde es fast modrig nennen. Aber egal wie, es passt hier nicht hin. Es zieht sich leider auch lang in den Abgang und somit fällt mein Fazit dann auch eher ernüchternd aus. Daumen hoch für BIO und Klima aber evtl. sollte man mal über eine andere Hopfensorte nachdenken. Wenn man bei erdig,kräuterig bleiben möchte evtl. mal mit Saazer experimentieren...ich verkoste den Testsud mit Freude. :-)

Freitag, 17. April 2015

"Kehrwieder Kreativbrauerei/Riedenburger Brauhaus - Frischer/Feuchter Traum"

Name: "Kehrwieder Kreativbrauerei/Riedenburger Brauhaus"
Homepage

Sorte: "Frischer/Feuchter Traum"
Bier-Index ; usoX-Bierblog 

FAZIT:
Nach dem Griff des heutigen Kandidaten und kurzer Recherche für das Vorwort bin ich nun etwas irritiert. Seit 2013 wird nun der "Feuchte Traum" in einem Gemeinschaftsprojekt der Kehrwieder Kreativbrauerei und des Riedenburger Brauhaus realisiert. Wenn man sich jetzt das Etikett meiner Flasche anschaut ist irgendwas anders. Meine Beschriftung lautet "Frischer Traum" und das Etikett sieht genau so aus wie auf der Homepage abgebildet nur das es dort eben "Feuchter Traum" heisst. Verwirrung hin oder her und in der Hoffnung mir keine Fälschung die Kehle hinunter zu jagen werde ich es natürlich trotzdem testen. Es handelt sich hierbei um ein limitiertes Jahrgangsbier, das es nur einmal im Jahr zur Hopfenernte gibt. Diesmal wurde mit Bio-Cascade-Hopfen und Bio-Malz gearbeitet und wenn man der Angabe auf der HP glauben schenken darf lagen zwischen Ernte und Braukessel keine fünf Stunden. Das heisst der Hopfen wurde direkt nach dem ernten in den Kessel geworfen ... also frischer geht es dann wirklich nicht mehr. Resultat ist ein Wet Hop Pale Ale mit 5,7% alc. und, mich sehr erfreuenden, 55IBU.

Ein wirklich sattes, leicht trübes goldgelb zeigt sich im Glas. Die Schaumkrone baut sich üppig auf, hält sich relativ stabil mit einer etwas grobporigeren Konsistenz und hinterlässt zum Abschied noch dicke Reste am Glasrand. Das sieht wirklich lecker aus. An der Nase kann dann sofort der Cascade-Hopfen mit Zitrusaromen auftrumpfen. Es riecht frisch nach Grapefruit, Litschi und ein wenig Dosenmandarine. Auch eine zarte harzige Note schwebt mit aber darauf festnageln lassen würde ich mich nicht...sehr zart aber durchaus passend. Der Antrunk besitzt eine etwas schwächelnde Rezenz für meinen Geschmack und die frischen Zitrusaromen kommen mir persönlich auch etwas zu kurz. Vielmehr spielt sich hier das Malz in den Vordergrund. Für die Fülle des Körpers absolut gekonnt aber geschmacklich unterdrückt hier ein würziges Malz mit einer leichtsüßlichen Schwere, die sich unter ihr krümmenden frischen Zitrusaromen. Was dann den nächsten Wehrmutstropfen nach sich zieht...55IBU eindeutig wahrnehmbar und eigentlich auch echt was für mich...aber in Verbindung mit dem dominierenden Malz passt das wiederum nicht so gut zusammen. Zwei Sachen sind in Ihrer Intensität vertauscht und schon passt in meinen Augen der Rest dann auch nicht mehr zusammen. Was hier aber sehr gut geht ist die Süffigkeit aufgrund milder Rezenz und vollmundig weichem Körper. Und trotz der für mich nicht stimmigen Sachlage schmeckt es lecker und ist schwuppdiwupp...WEG.

Dienstag, 14. April 2015

"Pyraser Herzblut - Achims Grand Cru"

Name: "Pyraser Herzblut"
Homepage

Sorte: "Achims Grand Cru"
Bier-Index ;

FAZIT:
Die "Herzblut" Kreationen sind eine Reihe edler Bierspezialitäten in limitierter Abfüllung die seit 2012 durch die "Pyraser Landbrauerei" geführt werden. Dabei haben Leidenschaft, Engagement und nur die besten Zutaten höchste Priorität bei Brauereiinhaberin Marlies Bernreuther und ihren Braumeistern.

Auch diese bauchige Flasche kann sich rein optisch sehen lassen. Wie auch bei allen anderen Sorten bekommt man gute 0,75L Fassungsvermögen und somit ein paar mehr Minuten Genussfreuden. "Achims Grand Cru" ist ein ausgewachsener, zweifach vergorener, Weizenbock mit beachtlichen 9,5% auf der Vergnügungsskala. Besonders hierbei noch zu erwähnen das bei der Vergärung zunächst die brauereieigene obergärige Reinzuchthefe verwendet wurde um anschließend einer extra gezüchteten Trappisten-Starkbierhefe, 26 Wochen Zeit zu geben, um die einmaligen Aromen zu entwickeln. Um den Flaschenhals hängt noch ein kleiner Klappzettel mit weiteren Informationen rund ums Bier und auch hier wurde ein Naturkorken als Verschluss gewählt.

Ist der Korken erst einmal raus und der Bock im Glas zeigt er sich in einem trüben dunklem orange was in die Richtung Blutorange tendiert...jenachdem wie stark das Licht drauf fällt. Der Schaum hat eine dichte und cremige Konsistenz, kann diesen Umstand dem Auge aber nicht lange präsentieren. In der Nase setzt sich eine tolle karamell/vanillige Malzsüße fest und die Fruchtnoten, allen vorran vollreife Banane, gleiten schwermütig die Geruchsgänge hinauf. Alles wird von einer nicht aufdringlichen Schärfe begleitet die ich an dieser Stelle dem Alkohol zuschreibe...wunderbar ausbalanciert.

Der Antrunk ist für dieses Schwergewicht schon fast als spritzig zu bezeichnen, besonders nachdem ich ein paar mal ordentlich geschwenkt habe. Sofort geht diese Spritzigkeit in ein moussierendes Gefühl über und der volle Körper füllt sogleich den gesamten Mundraum weich aus, um daraufhin alles gerochene, im Geschmack an die Knospen abzugeben. Das besondere ist hierbei das man fast von einem 1zu1 Verhältnis sprechen kann. Die Intensität welche man an der Nase bekam spiegelt sich etwas dezenter im Geschmack wieder. Der runde süße Malzkörper mit Noten von Karamell und Vanille bildet einen dichten und weichen Teppich, worauf sich die schweren Fruchtaromen treiben lassen und immer mal wieder einen Peitschenhieb von Oberaufseher Alkohol bekommen...aber nur um sie bei Laune zu halten und niemals um Striemen zu hinterlassen. Das einzige was etwas untergeht sind die Bitterstoffe des Hopfen, aber das ist an dieser Stelle sowas von zweitrangig und würde, so glaube ich, fast schon das Gesamtbild etwas stören. So wie dieser Weizenbock ist, soll er auch bleiben...das allerdings nicht mehr lange, denn entgegen meiner Annahme zwei Abende damit verbringen zu können, wird die Flasche wohl schon heute durch Leere glänzen.

Sonntag, 12. April 2015

"Crew Republic - X 4.0 Witbier"

Name: "Crew Republic"
Homepage

Sorte: "X 4.0 Witbier"
Bier-Index ; KnusperJan

FAZIT:
Nach dem tollen Auftritt des Witbier "Kuehnes Blondes" der "Kuehn Kunz Rosen" Mannschaft gesellt sich ein weiteres Pendant dieses Stils zu meinen Testkandidaten. Ist das "Kuehne Blonde" noch mit den eigentlich typischen Gewürzen bestückt findet man im "4.0" der Münchner Jungs von Crew Republic nichts dergleichen was es in den Braukessel geschafft hätte. Erst war ich unsicher ob es denn dann überhaupt einem Witbier gerecht wird aber nach Wikipedia müssen die Gewürze eben nicht sein. Drei verschiedene Hopfen (Wakatu ; Kazbek ; Mandarina Bavaria) sowie zwei Malzsorten (Pilsner ; Weizen) wurden hier eingesetzt. Und in die Flaschen konnte dann ein leichtes sommerliches Bier abgefüllt werden, von dem man bei 4,4% auch mal ein paar mehr in der Sonne genießen könnte.

Eine trübe und nicht durchschaubare Flüssigkeit im Glas mit weisser Schaumkrone, die zwar einen standhaften Eindruck macht, dieser Eindruck aber nicht von Nachhaltigkeit geprägt ist. Diese trübe Flüssigkeit erinnert mich mit diesem äußerst blassen Gelbton an ein Glas Apfelmost oder ähnlichen frisch gepressten Obstsäften. An der Nase wird es dann echt recht weitläufig. Die Hefe und das Weizenmalz schaffen eine nette süßliche Grundlage auf der sich nun die Zitrusaromen ein kleines Tänzchen gönnen. Etwas Vanille rundet diese Tanzrunde ab und nagelt mich nicht fest aber ich habe definitiv ein Hauch von frischer Gurke und eine Prise Pfeffer in den Geruchsgängen. Ungewöhnlich auf der einen Seite, sehr frisch und abwechslungsreich auf der anderen. Der Antrunk könnte in meinem Fall noch prickelnder ausfallen. Die erwartete Zitrusbombe bleibt leider aus und die Aromen scheinen sich gekonnt hinter der Hefe und Weizenfront zu verstecken und nur vereinzelt und zaghaft die Geschmacksknospen zu berühren. Für mich definitiv ein zu lascher Auftritt. Der Rest dagegen gefällt mir dann ganz gut und auch hier hab ich in der Mitte diese leicht gepfefferte grüne Gurke die dann von einer zarten Vanille abgelöst wird. Am Ende muss ich sagen das mir dieses schlanke Bierchen zwar schmeckt aber hinter meinen Erwartungen liegt und ich dann doch lieber zum "Kuehnen Blonden" greifen würde wenn ich denn die Wahl hätte.

Sonntag, 5. April 2015

"Kuehn Kunz Rosen - Kuehnes Blondes"

Name: "Kuehn Kunz Rosen"
Homepage

Sorte: "Kuehnes Blondes"
Bier-Index ; usoX 

FAZIT:
Gibt es was schöneres an einem sonnigen Sonntag, nach einer Runde sportlicher Aktivität, als ein leckeres und kühles Bier zu verkosten? Ok gibt bestimmt schöneres aber im Moment ist dieses Vorhaben eine echte Wohltat. Mich dabei unterstützen wird das dritte im Bunde des Kuehn Kunz Rosen Sortiments. Der Name lässt auf ein leichtes Helles oder Pils vermuten...aber da ist man ganz weit weg vom Schuss. Das "Kuehne Blonde" ist ein belgisches Witbier bzw. ein Witbier belgischen Stils? Naja wie auch immer...auf alle Fälle ein Wit. Neben den üblichen Zutaten...wobei ich den Mandarina Bavaria Hopfen hervorheben will...fanden auch Weizen- und Haferflocken sowie Gewürze in der Form von Orange Peel, Koriander und Grains of Paradise Platz im Braukessel. Die Kombination soll dem "Blonden" einen seidigen Glanz verleihen, mit einem Wechselspiel feiner Orangenaromen, Gewürznoten aus Koriander und Paradieskörnern und verspricht somit sommerlichen Trinkgenuss mit dem alternativen Kick. Macht definitiv Lust auf mehr...und auf das Flascherl.

Ein blasses Zitronengelb zeigt sich im Glas mit einer sehr reinweissen Schaumkrone. Diese ist üppig, leicht cremig und punktet mit einer wirklich langen Standhaftigkeit. An der Nase bekommt man Zitrusaromen mit einem Schuss Hefe und auch feine Gewürznoten sind durchaus erkennbar. Nach etwas intensiverer riecherei kommt der Mandarina Hopfen immer dominanter zur Geltung was mir persönlich unheimlich gut gefällt, aber ich bin eh ein Fan dieser Hopfenart. Insgesamt strahlt es an der Nase eine tolle spritzige Frische aus die wirklich dazu einlädt den ersten Schluck zu nehmen. Die Karbonisierung ist recht stark ausgelegt aber meiner Meinung nach passt dieser Fakt sehr gut zum Frischecharakter. Es prickelt ordentlich auf der Zunge und es werden auf der unteren Ebene die feinen Zitrusaromen in Form von leichter Orange und Zitrone, eine Ebene höher und gleichzeitig auch etwas dominanter die Gewürzaromen freigesetzt. Die Intensität in der Mitte flacht etwas ab, startet am Ende aber noch einmal durch, wobei das Verhältnis der 2 Ebenen immer gleich wie bei Antrunk bleibt...wenn nicht sogar die Gewürzaromen noch einen Tick mehr zulegen und auch sehr lange an den Rezeptoren verweilen. Ich für meinen Teil bin abslout zufrieden mit diesem Bier, auch wenn es ruhig noch etwas intensiver in der Fruchtabteilung hätte sein dürfen...aber wie immer ist das meckern auf sehr hohem Niveau, denn jeder Schluck ist ein wirklicher Genuss.

Dienstag, 31. März 2015

"Hacker-Pschorr - Animator"

Name: "Hacker-Pschorr"
Homepage

Sorte: "Animator"
Bier-Index ; usoX-Bierblog ; Bierclub 

FAZIT:
Mieses, tristes Wetter mit Regen und Sturm animieren mich dazu den Geschmacksknospen etwas gehaltvolleres zu bieten um die Stimmung hier drin etwas anzuheben. Da wir schon beim animieren sind kommt ein "Animator" doch recht gelegen um die Rezeptoren auf Trab zu bringen und hoffentlich die miese Stimmung draussen mit einer Geschmacksparty hier drinnen auszugleichen. Der Hackersche Animator ist ein Bock im Doppelpack und möchte die Rezeptoren mit 8,1% so richtig zum rotieren bringen.

Der erste Eindruck im Glas macht auf jeden Fall Lust auf mehr. Ein gut aussehendes dunkelrot mit üppiger Krone aus Schaum, leicht cremig und mit einer Farbgebung die ich glaube so noch nie hatte. Es ist ein Hauch von Gelb mit drin, so wie das Fruchtfleisch eines noch in der Reifung befindenden Pfirsich und harmoniert optisch richtig gut mit dem funkelnden rot der Flüssigkeit. An der Nase wird es sehr klebrig und auch alkoholisch. Verdammt dicke Malzschwaden kämpfen sich ins innere des Riechorgans und die vereinzelt auftretenden Röstaromen müssen schon unheimlich kämpfen um überhaupt wahrgenommen zu werden. Im Gegensatz zu einigen anderen Reviews mag ich diese dicke Süße sehr...jedenfalls an der Nase...wobei es hier wirklich nur Süß ist ohne besonderes Aromenspektakel. Der Antrunk...oh man *schüttel*...hats schon verkackt. Ich habe sofort eine Fuselnote am Gaumen hängen, was ich ja auf den Tot nicht ab kann. Es gibt ja die guten Alkoholnoten, welche die restlichen Aromen positiv unterstützen oder zur Geltung bringen...der Animator animiert aber sofort mit dem Vorschlaghammer. Der zweite Schluck ist Anfangs etwas besser, zieht den Hammer aber dann ab der Mitte wieder komplett drüber und mein Hirn hat es immer schwerer den Arm zu überreden sich für den nächsten Schluck zu bewegen. Das kuriose dabei ist, das sich der Hammer mit jedem Schluck ein Stück weiter nach hinten verschiebt, fast so als würden nach und nach Geschmacksknospen betäubt werden. Auch wenn es nun keinen Sinn mehr macht weitere Zeilen zu verschwenden...versuche ich es noch einmal mit voller Konzentration. Abgesehen vom Fuselfaktor ist es süß und ein wenig röstig aber ohne jeglichen Ausdruck. Obwohl...ein Ausdruck könnte man doch anbringen und der wäre "Schwammig". Also eine süße Masse aus der man geschmacklich aber keine einzelnen Nuancen rausziehen kann. Der Daniel (usoX) hat es in seinem Review sehr treffend formuliert...
Jede Runde im Kampf wird anstrengender, jeder Schluck eine Herausforderung – die Lippen kleben bereits von der extremen Süße.
...dem ich mich zu 100% anschließen kann...so als Fazit. Der Animator animiert mich zum nicht weiter trinken...ich glaube so war das nicht beabsichtigt.

Montag, 30. März 2015

"Belhaven Brewery - Scottish Ale"

Name: "Belhaven Brewery"
Homepage

Sorte: "Scottish Ale"
Bier-Index ; 1000Getränke

FAZIT:
Nach Dunbar, Schottland, zieht es mich heute...also rein Genusstechnisch. Aus der seit 1719 bestehenden "Belhaven Brewery" wird heute das "Scottish Ale" meine Knospen bezirzen dürfen. Schlanke 5,2% Alc. bringt es dafür mit, verpackt in einer üblichen Flasche, aber mit schönem Etikettdesign.

Im Glas mit rotbrauner Färbung, liegt darüber eine feste Schaumkrone mit relativ grobporiger Struktur, die aber einigermaßen guten Stand beweist. Die Nase nimmt süße Malzaromen auf, die sich mit karamelligen Zügen präsentieren und obendrauf noch nussige sowie schokoladige Aromen freisetzt, die sich wirklich intensiv durchsetzen können und an eine Tafel Vollmilch-Nuss erinnern. Der Antrunk ist leicht spritzig mit feinsten Bläschen und fliesst schön weich in den Mundraum. Die Aromen von der Nase finden sich allesamt auch im Geschmack wieder wo sich nun aber auch eine leichte Röstnote dazu gesellt. Alles wirkt sehr rund und von der Intensität der Aromen aufeinander abgestimmt. Niemand will den Wilden spielen, wobei die nussigen Aromen einen kleinen Vorsprung haben. Ich finde das unheimlich lecker und im Hintergrund, bis zur Mitte, spielt der Hopfen nur eine untergeordnete Rolle, kommt dann aber mit einer moderaten trockenen Bitterung ab der Mitte und trägt die langsam abklingen Aromen in den Abgang. Und am Ende hängt einem noch der süße Geschmack von Schokolade recht lange an den Rezeptoren. Ein wirklich tolles harmonisches Bier, mit ausgezeichneter Aromenabstimmung und sehr guter Süffigkeit. Genau so sollte in Deutschland die Gattung "Dunkles" aus den Kesseln kommen.

Samstag, 28. März 2015

"HollaDieBierFee - Sommernachtstraum"

Name: "HollaDieBierFee"
Homepage

Sorte: "Sommernachtstraum"
Bier-Index ; 1000Getränke

FAZIT:
Heute, bei der Begutachtung meiner Kellerschätze, musste ich böses entdecken. Ein Bier über dem Mindesthaltbarkeitsdatum und somit ein guter Grund für den täglichen Genuss. Es stand kühl sowie dunkel und ich geh fest davon aus das es trotz Überschreitung noch schmecken wird. Es handelt sich um eine Kreation vierer Damen die sich zusammengetan haben. Alle vier sind in irgendeiner Art und Weise mit Bier groß geworden und haben eine Brauerlehre absolviert. Zwei von den Feen stammen aus der "Familienbrauerei Meinel" womit die Frage nach dem Brauort auch schon geklärt wurde. Bier besteht aus 4 Bestandteilen und jeder Fee ist eins davon zugeteilt.




Yvonne Wernlein – Die Wasserfee
Isabella Straub – Die Malzfee
Gisela Meinel-Hansen – Die Hopfenfee
Monika Meinel-Hansen – Die Hefefee

Der Sommernachtstraum geht mit 6% Alc. ins Rennen und um dies zu ermöglichen fanden eine vielzahl an qualitativ hochwertigen Zutaten den Weg in den Braukessel als da wären weiches Brauwasser, Aromahopfen (Spalt), Malze (Gerste; Dinkel und Caramel) sowie Ale- und Champagnerhefe. Und auch die Optik mit dieser bauchigen Flasche, dem "feminim" gestalteten Etikett und dem Naturkorken als Verschluss gefällt mir überaus gut. Nun muss noch der Inhalt überzeugen...also lassen wir den Korken mal knallen.

Allein das öffnen der Flasche gestaltet sich schon zum Kraftakt und bedarf bei mer Flasche jedenfalls ein Hauch von Manneskraft. Nachdem man die Flasche endlich geöffnet hat und die Flüssigkeit ins Glas fliesst wird man mit einem tollen trüben und zarten Erdbeerrot begrüßt. Die Schaumkrone gestaltet sich üppig und auch sie macht in ihrem Eierschalenfarbenen Ton eine tolle Figur. Sie steht lange und auch nachdem sie sich langsam von dannen macht hinterlässt sie leckere Reste an der Glaswand. An der Nase erinnert es leicht an eine frische Fruchtschorle die mit einigen exotischen Früchten gemixt wurde. Etwas Hefe schwingt durch und alles wird in einem leichten, süßen Karamellumhang getragen. Der Antrunk ist erfrischend prickelnd mit feinsten Kohlensäurebläschen, bleibt beim verbreiten der Fruchtaromen aber etwas hinter meinen Erwartungen. Eine leichte Bitterung setzt ab der Mitte ein und es wird hintenraus ein Stück weit trockener. Der Körper ist durchweg von schlanker Natur und ab und an immer etwas an der Grenze des wässrigwirkenden...aber nur fast. Im Abgang habe ich einen Geschmack am Gaumen den ich nicht kenne und auch nicht so richtig zuordnen kann. Könnte von den verschiedenen Hefen stammen aber mit absoluter Sicherheit kann ich es nicht sagen. Nicht das es störend wäre aber ich kenne es eben nicht. Alles in allem gute Ansätze aber ich vermisse die Intensität der Aromen im Geschmack, die ja an der Nase durchaus gegeben waren und die Besonderheit welche die ganze Aufmachung ausstrahlt. Am Ende ist es ein leichtes, frisches und gut schmeckendes Bier.

Freitag, 27. März 2015

"Kuehn Kunz Rosen - Kerlig Hell"

Name: "Kuehn Kunz Rosen"
Homepage

Sorte: "Kerlig Hell"
Bier-Index ; usoX ; KnusperJan

FAZIT:
Nach meiner letzten Shoppingtour nun endlich ein weiterer Vertreter des Mainzer Brauprojekt's "Kuehn Kunz Rosen" und wie auch schon beim "Mystique IPA" gibt es einen Pluspunkt fürs Etikettdesign welches sich durchs gesamte Sortiment zieht. Ich finde es ziemlich cool gemacht und dementsprechend anziehend bei der Kaufentscheidung. Zwei Malzsorten sowie drei Sorten Hopfen bereichern dieses Helle. Das "Kerlig" suggeriert mir irgendwie genau das was ich mir gerade wünsche...ein frisches und knackiges Bier...wobei die Angaben auf der Homepage - "...dezente Bittere..." - etwas anderes aussagen. Wieviel Kerl steckt nun in diesem untergärigen Lager?...finden wir es doch herraus.

Im Glas kann es mit einem leuchtenden Goldgelb das Auge erfreuen. Der Schaum baut eine schöne weiße Krone und hält eher mittelmäßig Stand. An der Nase überzeugt ein guter Frischeeindruck der wunderbar intensive Fruchtaromen zu Tage fördert. Spritzige Zitrusarmoen in Form von Limette, Litschi, heller Traube und einem Tick von Mandarine. Die Traube ist dabei ganz vorn und mich erinnert es an eine intensive Weinschorle. Alles ist mit einer leichten Malzsüße unterlegt und den Nasentest hat es wunderbar gemeistert. Der Antrunk hat für meinen Geschmack etwas zu wenig Kohlensäure. Hier dürfte es ruhig ordentlich prickelnd zur Sache gehen. Ein schlanker, aber sehr wohltuender Körper macht sich breit und verteilt ganz sanft die Fruchtaromen auf den Rezeptoren und alles wirkt wunderbar harmonisch. Kommt das Ende näher wird auch die Hopfenbittere etwas dominanter aber für mich schon fast zu erträglich. Ein Kerl verträgt hier locker ein paar mehr von diesen IBU's. Alles schon meckern auf hohem Niveau, wobei ich es nicht als meckern deklarieren würde. Für meinen Geschmack könnte es alles etwas intensiver sein aber so wie es hier fliesst ist es ein wunderbar harmonisches Bier.