Sonntag, 26. April 2015

"Ratsherrn - Westküsten I.P.A."

Name: "Ratsherrn"
Homepage

Sorte: "Westküsten I.P.A."
Bier-Index

FAZIT:
Nach Tagen der Bierabstinenz...besonders fies am "Tag des Bieres"...kann ich mir endlich wieder ein genüssliches Gebräu gönnen. Richtige Lust habe ich auf den heutigen Vertreter denn gerade jetzt brenne ich förmlich auf ein erfrischend stark gehopftes. Und dieses in Hamburg gebraute erfüllt mit 6,3% Alc. und stattlichen 62IBU alle Vorraussetzungen für dieses Vergnügen. Das Etikett versprüht etwas feminines aber ich glaube das ist der Aussage "...mit einem Hauch von Pink Grapefruit..." geschuldet. In jedem Fall ein Blickfänger im Regal.

Wunderschönes dunkleres Bernstein offenbart sich in der Farbgebung. Die sich darüber platzierte Schaumkrone fällt leider viel zu schnell unter groben Poren zusammen was nicht sonderlich verlockend aussieht. Aber Aussehen macht ja zum Glück nur einen kleinen Prozentteil aus denn viel wichtiger ist Geruch und vorallem Geschmack. Und an der Nase kann es auf jeden Fall überzeugen. Wunderbar fruchtig herbe Aromen strömen in die Gänge und werden von einer feinen Süße begleitet. Zitrus, Orangenschalen und auch Grapefruit ist reichlich vorhanden aber ob es nun Pink Grapefruit ist kann ich nun nicht im Detail sagen. Der Antrunk hat eine fein spritzige Rezenz und sofort machen sich die Bittereinheiten ans Werk, die Rezeptoren aus Ihrem Tiefschlaf zu holen. Der Körper ist sehr weich, rund und bildet einen malzigen Teppich für die Hopfenaromatik. Eine fruchtig herbe Veranstaltung wobei die Bittereinheiten alles etwas in Ihre Gewalt ziehen. Soll heissen das sie im Gegensatz zum fruchtigen Teil die Oberhand haben und der Rest dadurch etwas erdrückt wird. Manchen mag das stören...ich finde es gar nicht so schlimm auch wenn die erfrischende Fruchtigkeit gern noch etwas präsenter hätte sein dürfen...gerade die "Pink" Grapefruit Noten, wenn diese doch schon so angepriesen werden. Ich würde es als ein solides aber nicht weltbewegendes IPA einstufen, was ja nichts schlechtes bedeutet, denn es ist durchaus lecker und trinkt sich mal wieder viel zu schnell weg.

Montag, 20. April 2015

"Onkel Albert - Saison"

Name: "Onkel Albert"
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Sorte: "Saison"
Bier-Index ; usoX-Bierblog

FAZIT: 
Der zweite Onkel mit Namen Albert soll mich am heutigen Nachmittag glücklich machen. Der "Onkel Herbert (Rhabarber-Weisse)" konnte mich ja derzeit sehr begeistern und so ist die Latte doch schon etwas höher gelegt.  Der Bierstil "Saison" stammt ursprünglich aus der Wallonie (Belgien) und wurde in den kalten Wintertagen gebraut um dann im Sommer die trockenen Kehlen zu benetzen. Dem Saison wird ein spritziger, fruchtiger und erfrischend säuerlicher Geschmack zugesagt und ist somit wie gemacht für die sommerliche Jahreszeit. Auch wurde in sehr großzügigem Maße mit Hopfen gearbeitet denn dieser diente als weiteres Konservierungsmittel, was man auch beim Albert an den doch erhöhten 40 Bittereinheiten erkennen kann.

Im Glas zeigt es sich in einem blassen, hellen goldgelb mit sehr flüchtigem, von groben Poren durchsetztem Schaum. Auf die Geruchsrezeptoren treffen fruchtig süße Akzente, getreidige Noten sowie feine Nuancen in Richtung grüne Wiese. Feine Säurenoten liegen komplett darüber, was mich sofort an die "Rhabarber Weisse" aus selben Kesseln erinnern lässt. Der Antrunk bringt eine sehr belebte Kohlensäure an der Start die schon fast einen ticken zu agil wirkt. Leichte Süße macht sich breit und die getreidigen Aromen setzen einen Hauch von brotigkeit frei. Die Bittereinheiten merkt man über den kompletten Verlauf. Es ist etwas strenger aber für meinen Geschmack absolut nicht zu viel oder das es sich störend auswirken würde. Die Säuerlichkeit ist auch ständig präsent, hält sich aber vornehm eher im Hintergrund. Ab und an bekommt man auch das Gefühl das es stellenweise fast ein wenig zu schmal wirkt. Ja ich weiss auch nicht so recht...irgendwie schmeckt es schon und fliesst auch recht flott und spritzig aber irgendwie find ich es von Intensität und Ausgeglichenheit so wischiwaschi. Keine Ahnung wie ich das passabel ausdrücken soll. Hätte ich die Wahl...eindeutig "Rhabarber Weisse" denn die kennt nur einen Weg und der geht ordentlich nach vorn.

Sonntag, 19. April 2015

"Brauerei Härle - Fidelio"

Name: "Brauerei Härle"
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Sorte: "Fidelio"
Bier-Index 

FAZIT:
Aus Leutkirch/Allgäu kommt das heutige Bier welches ich vor kurzem im hiesigen Getränkemarkt gesichtet habe. Aufmerksam wurde ich durch den urigen Holzkasten in denen sich die Flaschen befanden und nachdem ich eine Flasche inspizieren konnte war klar...die gehört in den Blog. Kleine süße Bügelflasche mit wirklich sehr schönem, auf alt getrimmten, Etikett. Unfiltriert, keine Extrakte enthalten, Hopfen sowie Malz aus biologischem Anbau und lt. Etikett zu 100% klimaneutral gebraut. Hierzu ein kleiner Auszug der Homepage...





  • Zum Beispiel beim Einsatz von Energie: seit 01. Januar 2009 setzen wir in unserer Brauerei ausschließlich erneuerbare Energieträger ein - also Holzhackschnitzel aus unserer Region und Strom aus Wasserkraft, Wind, Biomasse und Sonne. Wir sind damit die erste Brauerei in Deutschland, die ihre Biere zu 100% klimaneutral herstellt und vertreibt.
  • Zum Beispiel in unserem Fuhrpark: seit April 1998 werden unsere Lastkraftwagen und unsere PKWs mit Biodiesel betankt.
  • Zum Beispiel beim Verbrauch von Wasser: mit Hilfe zahlreicher Investitionen ist es uns gelungen, den betrieblichen Frischwasserverbrauch auf ein Minimum zu reduzieren.
Wer mehr wissen will, den verweise ich auf die Homepage. Ich mach mich mal lieber daran festzustellen ob der Braumeister all das auch in den Geschmack transportieren konnte.

Voluminös und grobporig baut sich die Schaumkrone über dem naturtrüben, goldiggelben flüssigen Inhalt auf. Die groben Poren platzen auch recht schnell und die Krone wird schnell zum Krönchen, wobei einige Reste am Glasrand Ihre Spuren hinterlassen. Einen leichten Auftritt legt es beim Geruchstest hin. Süßliches Malz mit getreidigen Noten beherrschen die Szenerie und mittendrin versuchen Hopfenaromen durchzudringen, schaffen es aber wirklich nur ganz leicht und eher unauffällig. Nach mehrmaligem schwenken kommt dann doch noch ein frisches blumiges Aroma zum Vorschein...passt gut rein. Der Antrunk ist recht prickelnd und der Körper macht eine gute Figur für solch ein Leichtgewicht. Am Anfang leicht süßlich mit brotigen Aromen setzt in der Mitte auf einmal etwas strenges, würziges ein was so irgendwie gar nicht ins Gesamtbild passt. Kann es auch nicht wirklich zuordnen, da ich es in dieser Form nicht kenne. Es könnte vom Tettnanger Hopfen kommen der ja erdige und kräuterige Aromen hervorbringen soll. Wenn man sich stark darauf konzentriert...Kräuter ja...erdig mmhhh ich würde es fast modrig nennen. Aber egal wie, es passt hier nicht hin. Es zieht sich leider auch lang in den Abgang und somit fällt mein Fazit dann auch eher ernüchternd aus. Daumen hoch für BIO und Klima aber evtl. sollte man mal über eine andere Hopfensorte nachdenken. Wenn man bei erdig,kräuterig bleiben möchte evtl. mal mit Saazer experimentieren...ich verkoste den Testsud mit Freude. :-)

Freitag, 17. April 2015

"Kehrwieder Kreativbrauerei/Riedenburger Brauhaus - Frischer/Feuchter Traum"

Name: "Kehrwieder Kreativbrauerei/Riedenburger Brauhaus"
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Sorte: "Frischer/Feuchter Traum"
Bier-Index ; usoX-Bierblog 

FAZIT:
Nach dem Griff des heutigen Kandidaten und kurzer Recherche für das Vorwort bin ich nun etwas irritiert. Seit 2013 wird nun der "Feuchte Traum" in einem Gemeinschaftsprojekt der Kehrwieder Kreativbrauerei und des Riedenburger Brauhaus realisiert. Wenn man sich jetzt das Etikett meiner Flasche anschaut ist irgendwas anders. Meine Beschriftung lautet "Frischer Traum" und das Etikett sieht genau so aus wie auf der Homepage abgebildet nur das es dort eben "Feuchter Traum" heisst. Verwirrung hin oder her und in der Hoffnung mir keine Fälschung die Kehle hinunter zu jagen werde ich es natürlich trotzdem testen. Es handelt sich hierbei um ein limitiertes Jahrgangsbier, das es nur einmal im Jahr zur Hopfenernte gibt. Diesmal wurde mit Bio-Cascade-Hopfen und Bio-Malz gearbeitet und wenn man der Angabe auf der HP glauben schenken darf lagen zwischen Ernte und Braukessel keine fünf Stunden. Das heisst der Hopfen wurde direkt nach dem ernten in den Kessel geworfen ... also frischer geht es dann wirklich nicht mehr. Resultat ist ein Wet Hop Pale Ale mit 5,7% alc. und, mich sehr erfreuenden, 55IBU.

Ein wirklich sattes, leicht trübes goldgelb zeigt sich im Glas. Die Schaumkrone baut sich üppig auf, hält sich relativ stabil mit einer etwas grobporigeren Konsistenz und hinterlässt zum Abschied noch dicke Reste am Glasrand. Das sieht wirklich lecker aus. An der Nase kann dann sofort der Cascade-Hopfen mit Zitrusaromen auftrumpfen. Es riecht frisch nach Grapefruit, Litschi und ein wenig Dosenmandarine. Auch eine zarte harzige Note schwebt mit aber darauf festnageln lassen würde ich mich nicht...sehr zart aber durchaus passend. Der Antrunk besitzt eine etwas schwächelnde Rezenz für meinen Geschmack und die frischen Zitrusaromen kommen mir persönlich auch etwas zu kurz. Vielmehr spielt sich hier das Malz in den Vordergrund. Für die Fülle des Körpers absolut gekonnt aber geschmacklich unterdrückt hier ein würziges Malz mit einer leichtsüßlichen Schwere, die sich unter ihr krümmenden frischen Zitrusaromen. Was dann den nächsten Wehrmutstropfen nach sich zieht...55IBU eindeutig wahrnehmbar und eigentlich auch echt was für mich...aber in Verbindung mit dem dominierenden Malz passt das wiederum nicht so gut zusammen. Zwei Sachen sind in Ihrer Intensität vertauscht und schon passt in meinen Augen der Rest dann auch nicht mehr zusammen. Was hier aber sehr gut geht ist die Süffigkeit aufgrund milder Rezenz und vollmundig weichem Körper. Und trotz der für mich nicht stimmigen Sachlage schmeckt es lecker und ist schwuppdiwupp...WEG.

Dienstag, 14. April 2015

"Pyraser Herzblut - Achims Grand Cru"

Name: "Pyraser Herzblut"
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Sorte: "Achims Grand Cru"
Bier-Index ;

FAZIT:
Die "Herzblut" Kreationen sind eine Reihe edler Bierspezialitäten in limitierter Abfüllung die seit 2012 durch die "Pyraser Landbrauerei" geführt werden. Dabei haben Leidenschaft, Engagement und nur die besten Zutaten höchste Priorität bei Brauereiinhaberin Marlies Bernreuther und ihren Braumeistern.

Auch diese bauchige Flasche kann sich rein optisch sehen lassen. Wie auch bei allen anderen Sorten bekommt man gute 0,75L Fassungsvermögen und somit ein paar mehr Minuten Genussfreuden. "Achims Grand Cru" ist ein ausgewachsener, zweifach vergorener, Weizenbock mit beachtlichen 9,5% auf der Vergnügungsskala. Besonders hierbei noch zu erwähnen das bei der Vergärung zunächst die brauereieigene obergärige Reinzuchthefe verwendet wurde um anschließend einer extra gezüchteten Trappisten-Starkbierhefe, 26 Wochen Zeit zu geben, um die einmaligen Aromen zu entwickeln. Um den Flaschenhals hängt noch ein kleiner Klappzettel mit weiteren Informationen rund ums Bier und auch hier wurde ein Naturkorken als Verschluss gewählt.

Ist der Korken erst einmal raus und der Bock im Glas zeigt er sich in einem trüben dunklem orange was in die Richtung Blutorange tendiert...jenachdem wie stark das Licht drauf fällt. Der Schaum hat eine dichte und cremige Konsistenz, kann diesen Umstand dem Auge aber nicht lange präsentieren. In der Nase setzt sich eine tolle karamell/vanillige Malzsüße fest und die Fruchtnoten, allen vorran vollreife Banane, gleiten schwermütig die Geruchsgänge hinauf. Alles wird von einer nicht aufdringlichen Schärfe begleitet die ich an dieser Stelle dem Alkohol zuschreibe...wunderbar ausbalanciert.

Der Antrunk ist für dieses Schwergewicht schon fast als spritzig zu bezeichnen, besonders nachdem ich ein paar mal ordentlich geschwenkt habe. Sofort geht diese Spritzigkeit in ein moussierendes Gefühl über und der volle Körper füllt sogleich den gesamten Mundraum weich aus, um daraufhin alles gerochene, im Geschmack an die Knospen abzugeben. Das besondere ist hierbei das man fast von einem 1zu1 Verhältnis sprechen kann. Die Intensität welche man an der Nase bekam spiegelt sich etwas dezenter im Geschmack wieder. Der runde süße Malzkörper mit Noten von Karamell und Vanille bildet einen dichten und weichen Teppich, worauf sich die schweren Fruchtaromen treiben lassen und immer mal wieder einen Peitschenhieb von Oberaufseher Alkohol bekommen...aber nur um sie bei Laune zu halten und niemals um Striemen zu hinterlassen. Das einzige was etwas untergeht sind die Bitterstoffe des Hopfen, aber das ist an dieser Stelle sowas von zweitrangig und würde, so glaube ich, fast schon das Gesamtbild etwas stören. So wie dieser Weizenbock ist, soll er auch bleiben...das allerdings nicht mehr lange, denn entgegen meiner Annahme zwei Abende damit verbringen zu können, wird die Flasche wohl schon heute durch Leere glänzen.

Sonntag, 12. April 2015

"Crew Republic - X 4.0 Witbier"

Name: "Crew Republic"
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Sorte: "X 4.0 Witbier"
Bier-Index ; KnusperJan

FAZIT:
Nach dem tollen Auftritt des Witbier "Kuehnes Blondes" der "Kuehn Kunz Rosen" Mannschaft gesellt sich ein weiteres Pendant dieses Stils zu meinen Testkandidaten. Ist das "Kuehne Blonde" noch mit den eigentlich typischen Gewürzen bestückt findet man im "4.0" der Münchner Jungs von Crew Republic nichts dergleichen was es in den Braukessel geschafft hätte. Erst war ich unsicher ob es denn dann überhaupt einem Witbier gerecht wird aber nach Wikipedia müssen die Gewürze eben nicht sein. Drei verschiedene Hopfen (Wakatu ; Kazbek ; Mandarina Bavaria) sowie zwei Malzsorten (Pilsner ; Weizen) wurden hier eingesetzt. Und in die Flaschen konnte dann ein leichtes sommerliches Bier abgefüllt werden, von dem man bei 4,4% auch mal ein paar mehr in der Sonne genießen könnte.

Eine trübe und nicht durchschaubare Flüssigkeit im Glas mit weisser Schaumkrone, die zwar einen standhaften Eindruck macht, dieser Eindruck aber nicht von Nachhaltigkeit geprägt ist. Diese trübe Flüssigkeit erinnert mich mit diesem äußerst blassen Gelbton an ein Glas Apfelmost oder ähnlichen frisch gepressten Obstsäften. An der Nase wird es dann echt recht weitläufig. Die Hefe und das Weizenmalz schaffen eine nette süßliche Grundlage auf der sich nun die Zitrusaromen ein kleines Tänzchen gönnen. Etwas Vanille rundet diese Tanzrunde ab und nagelt mich nicht fest aber ich habe definitiv ein Hauch von frischer Gurke und eine Prise Pfeffer in den Geruchsgängen. Ungewöhnlich auf der einen Seite, sehr frisch und abwechslungsreich auf der anderen. Der Antrunk könnte in meinem Fall noch prickelnder ausfallen. Die erwartete Zitrusbombe bleibt leider aus und die Aromen scheinen sich gekonnt hinter der Hefe und Weizenfront zu verstecken und nur vereinzelt und zaghaft die Geschmacksknospen zu berühren. Für mich definitiv ein zu lascher Auftritt. Der Rest dagegen gefällt mir dann ganz gut und auch hier hab ich in der Mitte diese leicht gepfefferte grüne Gurke die dann von einer zarten Vanille abgelöst wird. Am Ende muss ich sagen das mir dieses schlanke Bierchen zwar schmeckt aber hinter meinen Erwartungen liegt und ich dann doch lieber zum "Kuehnen Blonden" greifen würde wenn ich denn die Wahl hätte.

Sonntag, 5. April 2015

"Kuehn Kunz Rosen - Kuehnes Blondes"

Name: "Kuehn Kunz Rosen"
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Sorte: "Kuehnes Blondes"
Bier-Index ; usoX 

FAZIT:
Gibt es was schöneres an einem sonnigen Sonntag, nach einer Runde sportlicher Aktivität, als ein leckeres und kühles Bier zu verkosten? Ok gibt bestimmt schöneres aber im Moment ist dieses Vorhaben eine echte Wohltat. Mich dabei unterstützen wird das dritte im Bunde des Kuehn Kunz Rosen Sortiments. Der Name lässt auf ein leichtes Helles oder Pils vermuten...aber da ist man ganz weit weg vom Schuss. Das "Kuehne Blonde" ist ein belgisches Witbier bzw. ein Witbier belgischen Stils? Naja wie auch immer...auf alle Fälle ein Wit. Neben den üblichen Zutaten...wobei ich den Mandarina Bavaria Hopfen hervorheben will...fanden auch Weizen- und Haferflocken sowie Gewürze in der Form von Orange Peel, Koriander und Grains of Paradise Platz im Braukessel. Die Kombination soll dem "Blonden" einen seidigen Glanz verleihen, mit einem Wechselspiel feiner Orangenaromen, Gewürznoten aus Koriander und Paradieskörnern und verspricht somit sommerlichen Trinkgenuss mit dem alternativen Kick. Macht definitiv Lust auf mehr...und auf das Flascherl.

Ein blasses Zitronengelb zeigt sich im Glas mit einer sehr reinweissen Schaumkrone. Diese ist üppig, leicht cremig und punktet mit einer wirklich langen Standhaftigkeit. An der Nase bekommt man Zitrusaromen mit einem Schuss Hefe und auch feine Gewürznoten sind durchaus erkennbar. Nach etwas intensiverer riecherei kommt der Mandarina Hopfen immer dominanter zur Geltung was mir persönlich unheimlich gut gefällt, aber ich bin eh ein Fan dieser Hopfenart. Insgesamt strahlt es an der Nase eine tolle spritzige Frische aus die wirklich dazu einlädt den ersten Schluck zu nehmen. Die Karbonisierung ist recht stark ausgelegt aber meiner Meinung nach passt dieser Fakt sehr gut zum Frischecharakter. Es prickelt ordentlich auf der Zunge und es werden auf der unteren Ebene die feinen Zitrusaromen in Form von leichter Orange und Zitrone, eine Ebene höher und gleichzeitig auch etwas dominanter die Gewürzaromen freigesetzt. Die Intensität in der Mitte flacht etwas ab, startet am Ende aber noch einmal durch, wobei das Verhältnis der 2 Ebenen immer gleich wie bei Antrunk bleibt...wenn nicht sogar die Gewürzaromen noch einen Tick mehr zulegen und auch sehr lange an den Rezeptoren verweilen. Ich für meinen Teil bin abslout zufrieden mit diesem Bier, auch wenn es ruhig noch etwas intensiver in der Fruchtabteilung hätte sein dürfen...aber wie immer ist das meckern auf sehr hohem Niveau, denn jeder Schluck ist ein wirklicher Genuss.