Name:
"Vagabund Brauerei"
Homepage
Sorte:
"American Pale Ale"
Bier-Index
FAZIT:
Drei amerikanische Freunde die auszogen um Deutschlands Bierwelt zu revolutionieren. Am Anfang Ihrer Brauerkarriere wurde unser Lieblingsgetränk in den heimischen vier Wänden hergestellt und durch Freunde getestet. In der heutigen Zeit haben Sie es durch eine Crowdfundingoffensive geschafft Ihre eigene kleine Brauerei zu gründen.
Zitat von der Homepage:
"Die Brauerei wird gerade so groß, um genug zu brauen zu teilen, aber klein genug, um für Kreativität zu ermöglichen."
Da kann man nur viel Erfolg wünschen. Die heutige Flasche ist auch etwas ganz besonderes, denn nach Aussage des Inhaber von "Hopfen&Malz" war es die letzte Flasche aus Restbeständen, noch bevor die Jungs Ihr heutiges großes Projekt starteten. Also begebe ich mich mal unter vollster Ehrfurcht an den Öffner um den Test zu beginnen.
Im Glas entzückt es die Augen mit einem dunklen Orange mit leichter Trübung wofür wohl die im Brauprozess verwendete Hefe verantwortlich ist. Die Schaumkrone kann mit feinporiger standhaftigkeit überzeugen. Der Geruch kommt verhalten fruchtig mit guter Malzdosierung rüber aber es liegt irgendwie ein leichter Schimmer von abgestandenem in der Luft. Hier weiss ich wirklich nicht ob es so sein soll oder ob die Flasche schon drüber ist obwohl der Juli/13 als "Drink by" angegeben ist. Wenn es so sein soll dann doch etwas gewöhnungsbedürftig. Der Antrunk ist betont spritzig durch ausreichend Kohlensäure aber auch im Geschmack hab ich diese komische Note. Vergoren säuerlich würd ich es jetzt benennen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen das das so gewollt ist, denn darunter kann man eben die Aletypischen Komponenten erahnen, die aber mit diesem säuerlichen ziemlich überlagert werden. Was ganz gut funktioniert ist die herbe würzigkeit die der Hopfen hier fabriziert. Für weitere Zeilen brauch ich einfach ein neues Fläschchen um zu überprüfen ob ich hier ein faules Ei erwischt habe oder ob es wirklich so schmecken soll. Wenn es gewollt ist dann ist es leider nicht für meinen Geschmack fabriziert.
Name:
"Gulden Draak"
Homepage
1000Getränke ;
Bierclub.net ;
Bier-Index
FAZIT:
Die heutige Verkostung steht unter dem Motto "FREE URSEL". Ein Held in den weiten des virtuellen Netzes, welcher seine Stimme gegen das Regime erhob und dafür 2 Wochen ReadOnly kassierte. Halte durch und sei stark wie ein Drache...
...was mich zum heutigen Testkandidaten bringt. Dieser belgische Vertreter kommt in einer kleinen, mit weisser Folie beklebten, Flasche. Hier soll der abgebildete goldene Drache wohl schon eine kleine Vorahnung geben, auf was sich der Geniesser gleich einlässt. Mit beachtlichen 10,5% auf der Wohlfühlskala ist der Kleine innen wohl ein ganz Großer. Im Glas macht es mit seinem dunklen rot einen guten Eindruck. Die Schaumkrone ist üppig aber eher grobporig, hält sich dafür aber ziemlich gut. Der Geruch erinnert etwas an Rotwein mit einer leicht säuerlichen Note. Ich hatte angenommen das die Malzbombe schon geruchlich platzt und auch das man die Alkoholnote wohl merkt aber da hab ich mich ziemlich getäuscht. Noch ist es ein Wolf im Schafspelz. Der Antrunk setzt eine unheimliche Menge an Kohlensäure frei was im ersten Moment eine nicht erwartete Spritzigkeit aufkommen lässt. Man schmeckt eine leichte Säure bis das Malz mit einer gekonnten Süße das Ruder übernimmt und ab dem Zeitpunkt zeigt der Tropfen seinen wahren Charakter. Ab der Mitte wird man an eine Mischung aus Rotwein und Kirschlikör erinnert und zum Ende können die 10,5% Ihre anwesenheit auch nicht mehr verleugnen. Würde die Alkoholnote nicht derart durchdringen wäre es glaube sogar ziemlich lecker...kein Bier für jeden Tag aber trinkbar. So wie es jetzt ist kommt es mir aber nicht mehr in den Einkaufkorb.
Name:
"Aktien Zwick'l"
Homepage
Sorte:
"Landbier"
1000Getränke ;
Bierclub.net ;
Bier-Index
FAZIT:
Aus der "Bayreuther Bierbrauerei AG" stammt mein heutiger Tropfen und somit hauchen wir dem Blog mal wieder etwas mehr Mainstream ein :-) ! Eine Bügelflasche mit einfach aber gut aussehendem Etikett wartet bereits darauf geöffnet zu werden. Als erstes fällt die dunkel, rötlich schimmernde Farbe auf. Bisherige Vertreter der Sorte Landbier waren bei mir eher helle Kandidaten. Über die Farbgebung kann man aber nicht meckern denn schön schmackhaft sieht es aus. Auch die Schaumkrone kann mit einem üppigen und standhaften Volumen überzeugen. In die Nase strömen Malzaromen mit einer leichten süße sowie eine wahrnehmbare herbe Würzigkeit die durch angenehme Röstaromen unterstützt wird. Und wenn mich mein Geruchsorgan nicht ganz im stich lässt möchte ich behaupten ein leichtes Sauerkirscharoma rauszuriechen...das aber ohne Gewähr. Der Antrunk kommt würzig schlank daher. Mir fehlt hier etwas das Volumen und auch die Aromen halten sich zunehmends zurück. Ab der Mitte etwa versucht das würzig herbe mal einen Angriff, wird von meinen Geschmacksknospen aber doch eher belächelt. Im Abgang versucht der Hopfen dann mit letzter Kraft sich festzukrallen...und das gelingt Ihm sogar zum Teil, sodass der Abgang sogar etwas länger feinherben Genuss verbreitet. Alles in allem für den Geschmack bitte von allem noch ne Schippe zulegen, dann hätte ich gar nichts zu meckern, denn das Zusammenspiel an sich funktioniert ganz gut und süffig die Kehle runter fliesst es jedenfalls schon. Ein erfrischendes Dunkles, eigentlich genau richtig bei den derzeitigen Temperaturen.
Name:
"Fritz Ale"
Homepage
Sorte:
"India Pale Ale"
1000Getränke ;
Bier-Index
FAZIT:
Eine weitere Perle welche mein I.P.A. Kontingent bereichert werde ich nun heute probieren. Interessant hierbei zu erwähnen ist, das der Erschaffer der FritzAle-Palette Fritz Wülfing kein gelernter Brauer ist und er es sich durch Heimexperimente in Eigenregie beigebracht hat. Einem Interview zufolge werden neue Kreationen auch erst in der Heimbrauanlage probiert um dann bei Brauereien anzufragen ob man größere Mengen bei Ihnen brauen dürfte. Das nenn ich Leidenschaft. Die Flasche kommt mit einem mehr als schlichten Etikett daher welches lediglich den Namen und die Zutaten trägt. Löblich hierbei ist das selbst IBU-Wert (45) sowie der Hefestamm aufgeführt ist...wo findet man das heutzutage, in unserer ach so verschlossenen Gesellschaft, noch. Aber widmen wir uns nun dem wirklich wichtigen, dem flüssigen Inhalt. Eingegossen präsentiert sich dieses I.P.A. in einem kuperfarbenem Kleid mit leichter Trübung. Schon beim einfüllen ins Glas vernimmt man intensiv fruchtige Aromen welche mein Herz schon wieder höher schlagen lassen. An der Nase ist es dann wie eine Fruchtaromaexplosion und Mango, Orange sowie Grapefruit machen hier in Verbindung mit gut wahrnehmbaren herben Hopfennoten ordentlich Alarm. Der Antrunk könnte einen Tick mehr an Kohlensäure vertragen, verbreitet mit seinen intensiven Aromen aber trotzdem ein gutes belebendes Gefühl. Am Anfang werde ich irgendwie an Fruchtgummi erinnert. Das verzieht sich aber ziemlich zügig und die bitter/herberen Gesellen greifen nun die Geschmacksknospen an und verbreiten eine trockene Umgebung die mit Aromen von Grapefruit bereichert werden. Alles passt so gut zusammen und diese trockene Herbe bleibt unheimlich lange bestehen. Sobald diese abklingt hat man nur noch einen Gedanken im Kopf...NÄCHSTER SCHLUCK
Name:
"Schoppe Bräu Berlin"
Homepage
Sorte:
"Roggen Roll Ale"
1000Getränke ;
Bierclub.net ;
Bier-Index
FAZIT:
Heute das nächste aus Berlin. Der Name verspricht einen heißen Tanz auf den Geschmacksknospen und ich bin gespannt ob die es besser können als Ich kleiner Tanzmuffel. Mit einer auffallend üppigen und stabilen Schaumkrone wird man begrüßt. Darunter ist es dunkel...sehr dunkel...mit einem schimmer ins rötliche. An der Nase vernimmt man eine ordentliche Prise Malzsüße umrandet von leichten Zitrusarmonen was eine interessante Kombination darstellt. Eine gut aufschäumende Kohlensäure gibt ein vollmundiges Mundgefühl. Auch fühlt es sich weich und "sämig" an. Der Geschmack ist dann allerding gewöhnungsbedürftig...jedenfalls für meinen Geschmack. Es fängt leicht zitrusbehaftet an und schwenkt dann sehr schnell in eine Richtung die mich an Schokopralinen ala "Mon Cherie" erinnert. Zartbitteraromen in Verbindung mit den Alkoholnoten welche die 7% hier zweifelsohne abstrahlen, lassen einen an etwas likörähnliches denken. Der Abgang wird trocken und eine leicht herbe Note kommt durch. Meinen Geschmack trifft es leider überhaupt nicht.
Name:
"Störtebeker Braumanufaktur"
Homepage ;
Wikipedia
Sorte:
"Stark Bier"
1000Getränke ;
Bier-Index ;
Bier-Index
FAZIT:
Nicht unbedingt ein perfekter Begleiter zu dieser Jahreszeit und derzeitigen Temperaturen aber ich hab gerade tierische Lust auf was würzig deftiges und ich denke dieses "Störti" kann diese Gelüste befriedigen. Angsteinflößende 7,5% verpackt in 0,5L Inhalt beherbergt dieses Fläschchen und wartet schon darauf das ich endlich den Kronkorken runtersäbel. Das auftreten im Glas ist auf jeden Fall beeindruckend. Mit einem fast undurchscheinbaren schwarz versucht es den Betrachter einzuschüchtern, aber gegen das Licht kommt dann doch noch ein kleiner rotstich durch und lockert das ganze ein wenig auf. Auch sensationell ist die Schaumkrone welche sehr dicht, fest, cremig und deshalb auch ziemlich stabil zu überzeugen weiss. Geruch ist genau wie man es sich von solch einem Kawenzmann wünscht...süßes Malz aber eben auch stark würzige Röstaromen. Angesetzt und den ersten Schluck genommen wird es Anfangs voluminös und ziemlich süß und vor allem schwer. Mit der Zeit setzt sich dann aber die Röstung durch und beschert Aromen von Kaffee und Bitterschokolade, welche es auch sind die einen schönen langen Abgang bescheren. Unterstützt vom Süßen könnte man annehmen ein Stück Zartbitter in Kaffee zu trinken und nebenbei einen Malzbonbon zu lutschen. Großen Pluspunkt gibt es für das verstecken der 7,5%, denn es ist für meine Knospen nicht der Hauch von einer unangenehmen Alkoholnote festzustellen. Letztendlich muss ich sogar sagen das dieser Tropfen um einiges milder abschneidet als ich es erwartet habe...was aber keinesfalls negativ zu bewerten ist. Somit mal wieder ein wirkliches Schmankerl aus Stralsund.
Name:
"BrewDog"
Homepage
Sorte:
"Punk IPA"
1000Getränke ;
Bierclub.net ;
Bier-Index
FAZIT:
Nach der gestrigen Enttäuschung gönne ich mir heute wieder ein I.P.A. in der Hoffnung auf bekannten Genuss. Wenn "Punk" draufsteht setzt es die Erwartungen schon einmal hoch hier einen Knaller...in welcher Form auch immer...serviert zu bekommen. Goldgelb mit leichter Trübung und einer mittelmäßigen aber relativ festen Schaumkrone liegt es im Glas. Schon beim eingiessen strömten die Exoticfruchtaromen in richtung Nase und hält man diese ans Glas wird einem schon wieder warm ums Herz. Alle Früchte wieder am Start, angeführt allerdings von Aprikose und Ananas und hier bekommt man sogar schon eine leicht herbe Brise vorgesetzt. Der Antrunk kommt mit einer guten Kohlensäure welche dem ganzen eine tolle Spritzigkeit verleiht. Ein kurzes Fruchtpeak am Anfang wird gnadenlos von einer tollen Bitterkeit abgelöst welche den Mittelteil und das Ende dominiert. Gerade zum Ende hin wird es trockenherb mit einem kleinen Fruchtschimmer der das ganze bis zum Ende begleitet allerdings gekonnt ausläuft. Ja der Name wurde zu Recht vergeben und umso mehr gespannt bin ich auf das "Hardcore IPA", ob dieses dem ganzen noch die Krone aufsetzen kann.
Name:
"Pax Bräu"
Homepage
Sorte:
"Cissy I.P.A."
Bier-Index
FAZIT:
Nach gefühlt unendlich vielen Tagen widme ich mich heute einem weiteren Kühlschrankschätzchen. Das "Cissy" kommt in einer stattlichen 1L-Flasche und mit stolzen 7,2% daher.
"Bier sollte nie geschmacklos langweilig und charakterlos schmecken.
Unsere Biere sind ein Leuchtfeuer der Nonkonformität in einer
zunehmenden Wüste der Eintönigkeit der Großkonzernbiere. "
So steht es auf der Homepage. Gegründet als Ein-Mann-Unternehmen versucht sich der Braumeister Andreas Seufert gegen die Großkonzerne in einem mit Ihrem Einheitsbier dominierten Biermarkt durchzusetzen und hervorzuheben. Da es zu Hauf Braumeister gibt die es schaffen, bin ich guter Hoffnung das es auch hier gelingen wird. Mit einem dunklen rotbraun und einer leichten Trübung kommt es farblich schon einmal anders daher als die üblichen I.P.A's. Eine wirkliche Schaumkrone war sehr schwer zu erzeugen und die Kleine die zustande kam war auch fix wieder weg. Auch geruchlich setzt es anders an als die typischen Vertreter. Es riecht schwerer und auch die Malzsüße kommt ziemlich kräftig durch. Dazu gesellen sich Aromen von dunklen Trauben und Beeren. Hier also mal nicht frische Exotic pur sondern ein eher standhaft vollmundiger Auftritt. Der Antrunk ist süß und spiegelt den Geruch 1:1 wieder. Es wirkt alles ein wenig schwermütig was man hier wohl der kaum auftretenden Kohlensäure und dem Alkoholgehalt zuschreiben kann, der im übrigen für meinen Geschmack auch zu sehr durchschimmert. Es wurden lt. Etikett 4 Hopfensorten verwendet welche dem ganzen zwar besagtes Fruchtaroma geben...aber die gewisse trockene herbe die ich bei I.P.A's so schätze findet man hier leider nur, wenn man sich ganz stark konzentriert. Wartet man bis sich das süßfruchtige gelegt hat, bekommt man im letzten drittel aber noch etwas davon mit. Als Schlusswort bleibt mir nur zu sagen das ich ein wenig enttäuscht bin. Hätte man es mir zur Blindverkostung gegeben wäre mein Urteil "Dunkler Bock" aber auf ein I.P.A. wäre ich niemals gekommen. Und mach ich sonst ne lange Nase weil ich von dem guten Stoff nur 0,33L Flaschen habe...rümpfe ich diese nun denn ich hab noch knapp 0,7L zu vernichten. OK so schlimm ist das auch nicht aber eben nicht wirklich befriedigend.
Name:
"beer4wedding"
Homepage
Sorte:
"Wedding Pale Ale (W.P.A.)"
1000Getränke ;
Bier-Index ;
Bierclub.net
Zutaten:
Wasser, Malz (Pilsenermalz, Carared , Weizenmalz hell, Münchnermalz I, Melanodidinmalz, Rauchmalz), Hopfen (Herkules, Smaragd, Hallertauer Tradition, Spalter Select, Nelson Sauvin, Styrian Golding, Wilamette, Cascade, Comet), Hefe, Reis
FAZIT:
"Drei Köpfe, ein Gedanke - Bier" kann man auf der Homepage lesen. Aufgefallen sind mir die drei aufstrebenden Jungbrauer bei meinen zahlreichen Recherchen zum besten Thema der Welt...Bier natürlich. Als ich dann den langersehnten Besuch bei "Hopfen&Malz" angetreten habe musste ich natürlich auch dieses Schmuckstück in mein Körbchen wandern lassen. Wie der Name schon vermuten lässt ist der Entstehungsort in Berlin Wedding und soweit mir noch bekannt ist, stellt Thorsten Schoppe von "Schoppe Bräu" die Örtlichkeiten seiner Brauerei zur verfügung, was ich persönlich ein super Angebot finde, denn junge Helden sollten unterstützt werden. Angefangen mit Balkonexperimenten sind die 3 Jungs doch schon einen sehr guten Schritt weiter gekommen. Nach so viel Text wird man durstig also ab gehts zum öffnen und verkosten. Wie man an den Zutaten erkennt ist hier nicht 0815 angesagt sondern ich erwarte ein Aromenfeuerwerk. Aber alles der Reihe nach. Im Glas zeigt es sich in einem leicht trüben Orangeton mit kräftiger Schaumkrone welche sich aber nur mittelmäßig hält. Könnte man in Geruch baden würd ich mir sofort eine Wanne einlassen. Man o mann hier wird das Riechorgan ordentlich versorgt und es ist so viel dabei das ich glaube eh vieles nicht benennen könnte. Zitrone, Mango, Grapefruit und was ziemlich stark hervortritt ist ein Aroma von Weintrauben. Das alles zusammen gepaart mit einer sehr guten süßlichen Malznote ergibt für mich fast einen süßfruchtigen Geruchsorgasmus. Da fällt mir gerade ein das man Bier ja auch trinken kann...:-). Als erstes zu "bemängeln" wäre die etwas zu kurz gekommene Kohlensäure, welche ich mir hier etwas lebendiger gewünscht hätte. Die süßen Fruchtaromen kommen am Anfang gut zur geltung müssen sich aber recht geschwind der übermächtigen Hopfenbittere geschlagen geben. Trocken und konsequent geht diese vor und hält die Geschmacksknospen bis zum Ende auf trap. Und dieses trocken herbe Ende ist recht lang was mir persönlich unheimlich gut gefällt. Aber nicht das man jetzt denkt es ist die Bitterkanone schlechthin und viele die Nase rümpfen. Ein durchschnittlicher Pilsliebhaber könnte evtl. Probleme haben mit der ausgeprägten herbe aber zur beruhigung sei gesagt das alles in einer fruchtig süßen Hülle steckt, wenn auch nur leicht wahrnehmbar, aber passend. Mir gefällt es super und wer mal ab vom Mainstream was sehr gutes probieren möchte sollte hier auf jeden Fall mal zugreifen. Ich geniesse noch wehmütig meinen letzten Schluck, denn die kleine Flasche ist viel zu schnell leer. :-(
Name:
"Amstel"
Homepage
Sorte:
"Pilsener"
1000Getränke ;
Bierclub.net ;
Bier-Index
FAZIT:
Der zweite Vertreter aus den Niederlanden ist nun an der Reihe. Da das Letzte gar nicht überzeugen konnte, schauen wir bei diesem mal ob uns die Holländer doch noch etwas als Bier verkaufen können. Farblich kann man es mit seiner klaren goldgelben Farbe als Pilsener durchgehen lassen. Der Schaum ist nicht die Standhaftigkeit in Person aber ein bisschen kann man sich schon dran erfreuen. Geruch würde ich auch Pilstypisch einstufen auch wenn alles etwas lasch und langweilig daherkommt. Leichte Malzsüße und frisch leichtherbes Hopfenaroma, aber nichts von dem allen setzt zum Spurt auf das Geruchsorgan an. Die Kohlensäure verbreitet eine gute Spritzigkeit und füllt den Mundraum ordentlich aus. Das macht es ganz raffiniert denn so werden die zu milden Aromen ordentlich verbreitet und versuchen wenigstens etwas Aromafülle zu versprühen. Gelingt aber leider nicht wirklich. Der Hopfen verrichtet seine Aufgabe aber recht annehmbar und sodass doch noch etwas Pilsenergefühl aufkommt. Trinken lässt es sich aufgrund der milde ziemlich gut und die Flüssigkeit ist mir nix dir nix verschwunden. Für eine zweite Flasche würde ich allerdings nicht mehr aufstehen.
Name:
"Hertog Jan"
Homepage
Sorte:
"Natuurzuiver Bier"
1000Getränke ;
Bierclub.net
FAZIT:
Der heutige Testkandidat stammt aus den Niederlanden und wurde mir freundlicherweise vom Vatter meiner Liebsten aus dem Urlaub mitgebracht. Farblich gibt es sich mit einem dunkleren klaren goldgelb. Die Schaumkrone macht anfangs einen stabilen Eindruck fällt dann aber doch relativ zügig in sich zusammen. Der Geruch wirkt etwas flach aber man kann eine leichte Malzsüße wahrnehmen und auch etwas würzig herbes macht sich bemerkbar. Der Antrunk bringt kurzeitig eine gute Kohlensäure zum Vorschein, welche aber in nullkommanix aufgebraucht ist und das spritzige Gefühl auf der Strecke bleibt. Auch geschmacklich kommt hier nicht viel bei rum. Man muss sich schon anstrengen um etwas Bierartiges zu schmecken. Leichte Süße ja...Hopfenbittere bzw. Aromen sind hier aber fehl am Platz. Alles ziemlich lasch und langweilig. Das einzige was positiv auffällt ist das weiche Wasser welches ein wohliges Mundgefühl fabriziert aber das reisst leider nichts raus.
Name:
"Störtebeker Braumanufaktur"
Homepage ;
Wikipedia
Sorte:
"Atlantik Ale"
1000Getränke ;
Bier-Index ;
Neubierich
Zutaten:
Wasser, Crystal-, Distilling-,Pilsener und Weizenmalz, Hopfen (Magnum, Tradition, Perle, Cascade, Amarillo, Citra), Hefe
Besonderheiten:
Naturbelassenes obergäriges helles Ale. Warme Gärung lässt den voluminösen Schaum und den trockenen Trunk enstehen. Kräftige kalte Hopfung für ein unglaubliches Duftspiel und kräftige Herbe.
FAZIT:
"Hurra Hurra die Post ist da"...und brachte mir meine Bestellung aus der "Störtebeker Braumanufaktur" Inhalt war großteils Bekanntes aber u.a. auch dieses flüssige Juwel. Und bevor ich schon wieder voreiligen Hype fabriziere, machen wir doch mal die Flasche auf und schauen ob diese, wie auch die anderen dieser Manufactur, überzeugen kann. Im Glas zeigt sich ein trübes blasses Zitronengelb und oben drauf trohnt eine feinporige und äußerst stabile Schaumpracht. Kommen wir zum Geruch und dieser ist absolute Kanone. Ein frisches fruchtiges Aromafeuerwerk schiesst ins Riechorgan und erinnert an Mango, Orange, Zitrone und Grapefruit...die ganze Palette eben die dank der verwendeten Hopfensorten auch zu erwarten waren. Auf dem Etikett prankt "Stürmisch Frisch-Herb" und setzt die Latte nach oben denn jetzt erwarte ich auch einen kämpfenden Bitterhopfen. Der Antrunk setzt eine sehr gute Kohlensäure frei und erzeugt ein erfrischend volles Mundgefühl. Und auch die versprochene Bitterkeit hat sofort den Fuss in der Tür und greift mit lautem Gebrüll die Geschmacksrezeptoren an. Die fruchtigen Aromen bilden dabei einen leichten Umhang und werden sanft mit ans Ende getragen um dort langsam abklingen zu dürfen und der herben Note noch einigen Freiraum lassen sodass man diese eine lange Zeit in Erinnerung behält. Da hat der Braumeister mal wieder alles richtig gemacht...und das beste an diesem Trank. Er ist auf lange Sicht bezahlbar. Neben dem Pilsener wird dieses wohl eine meiner Sorten die ich standardmäßig im heimischen Keller zur Verfügung haben werde.
Name:
"Braufactum"
Homepage
Sorte:
"Marzus"
Bier-Index
Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz (Caramelmalz, Pilsener Malz), Hopfen (Herkules)
Besonderheiten:
Das Märzen war zu den Zeiten, in denen es noch keinen Eiskeller gab, das
zuletzt, nämlich im März eingebraute Bier. Es sollte bis zur neuen
Saison, die im Oktober begann, halten. Es wurde daher stärker eingebraut
und hatte ausgeprägte Malzaromen.
Für Marzus wurde ein spezielles Maischverfahren angewandt und ein hoher
Gehalt an Caramelmalzen verwendet, die für die Bernsteinfarbe und die
starken Aromen verantwortlich sind.
FAZIT:
Ein Arbeitstag zum abgewöhnen und was gibt es da schöneres als sich etwas richtig feines zu gönnen. Das Feine kommt heute wieder aus der "Braufactum" Kollektion, die mich bisher noch nicht im stich gelassen hat und ich ganz gelassen auf dieses Genussereignis blicke ohne fürchten zu müssen enttäuscht zu werden. Ok ich will keine Vorschusslorbeeren verteilen, drum schaun ma mal ob und wie es meinen Geschmacksknospen zusetzen kann.
Farblich auf jeden Fall schon mal ein knaller. Ein sehr schönes und klares rotbraun sticht sofort ins Auge. Der leicht bräunlich schimmernde Schaum ist sehr dicht, feinporig und hält wirklich sehr lange die Stellung was in Verbindung mit der Farbe des flüssigen Inhalts einfach lecker aussieht. Führt man das Glas an die Nase wird man sofort mit süßen Malzaromen begrüßt und auch Karamell sowie ein Hauch von Honig liegt in der Luft und machen den Mund wässrig. Der Antrunk schäumt angenehm auf und wird mit genau diesen Aromen bereichert. Ein angenehm weiches Mundgefühl sticht positiv herraus. In der Mitte kommt dann auch eine Röstnote durch und der Hopfen greift langsam aber sicher ins Geschehen ein. Auch vorher war dieser present aber eher so auf der Mitläuferspur. Zum Ende klingen die süßen Noten ab und es wird deutlich herber ohne aggressiv zu werden und wenn man ein paar Schluck intus hat kommt am Ende auch eine Note dazu die mich an Kräuterlikör erinnert...irgendwie faszinierend. Das beste ist aber das die herben Noten sich recht lange an die Geschmacksknospen klammern was mir persönlich unheimlich gut gefällt. Passt für mich also alles wunderbar zusammen.