Sonntag, 13. Juli 2014

"Maisel & Friends - Marc's Chocolate Bock"

Name: "Maisel & Friends"
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Sorte: "Marc's Chocolate Bock"
1000Getränke ; Bier-Index ; usoX-Bierblog ; Feiner Hopfen

FAZIT:
Es ist ein trübseeliger Sonntag aber immerhin habe ich einen freien Tag. Zudem spielt heute die deutsche Nationalmannschaft um den WM-Titel und das nehme ich zum Anlass endlich mal wieder ein Bier zu verkosten. Dafür griff ich auch etwas tiefer in meine Schatzkiste und zog dieses feine Tröpfchen ans Tageslicht.
Marc Goebel ist Brauer von Beruf und aus Berufung. Wenn er dabei Neues ausprobieren kann, tritt seine Passion für das Brauen besonderer Biere zu Tage. Genau mit dieser Leidenschaft ist er auch bei Maisel & Friends dabei, denn schon immer wollte Marc einem Bier seine ganz persönliche Note geben. Nach seiner Ausbildung zum Brauer und Mälzer im Traunsteiner Land lernten sich er und Jeff Maisel bei ihrem Studium der Brauwirtschaft in Weihenstephan kennen. Bis heute verbindet beide ihre große Leidenschaft zum Brauerhandwerk.
Auch der "Chocolate Bock" ist "Friends"-typisch in einer 0,75L Flasche mit ansprechendem Design abgefüllt. Leider finde ich keine Informationen über die genaue Zutatenbeigabe und auf der Flasche findet man nur ganz spartanisch Wasser, Gerstenmalz, Hefe und Hopfen. Daraus ergeben sich dann 7,5% Alc. die hoffentlich kräftig von dunklen und schweren Aromen beherrscht werden. Es soll eine Interpretation eines irischen Stouts darstellen, nur mit viel mehr Aroma und mit einer angenehm ausgewogenen Balance aus Hopfenbittere und malziger Restsüße. Ab mit dem Korken und rein in die Aromenflut.

Es scheint sich hier um einen temperamentvollen Gesellen zu handeln, denn schon beim öffnen sprudelte es ordentlich nach oben. Aber als Erfahrener Mann weiss man mit solch brenzligen Situationen umzugehen und hat reflexartig den Mund am Flaschenhals. Unheimlich dunkel und lichtundurchlässig liegt der Bock im Glas. Aber durch das viele dunkel zieht sich ein roter Schimmer was wirklich sehr gut aussieht. Die Schaumkrone ist beigefarbend, sehr feinporig, voluminös aber leider auch ganz schnell zusammengefallen. An der Nase wird es weniger süß als gehofft, dafür aber mehr Röstwürzig als gedacht. Aromen von Esspresso, Lakritz und Bitterschokolade beherrschen die Sinne. Der Antrunk wird dominiert von Röstmalzaromen die wiederum eben an einen starken Kaffee erinnern. Eine leichte Säure gesellt sich dazu und es geht in die Richtung dunkle Schokolade wobei auch der Hopfen mit einer erkennbaren Bitterkeit unterstützt. Was ich wirklich positiv erwähnen möchte ist der extrem langgezogene Abgang, beim dem sich noch minutenlang die Aromen verspielt an die Knospen klammern und dann doch noch etwas süßes in Form dunkler Beeren offenbaren. Es spielt alles gut zusammen aber dadurch das es nicht ansatzweise mal in süße Gefilde abrutscht ist es auch nicht unbedingt mein Geschmack. Für mich also eindeutig zu würzig röstig. Auch das Volumen des Körpers hätte ich mir weicher bzw. voller und einprägsamer gewünscht. Es schmeckt gut, macht alles richtig aber für ein "Spezialbier" zu wenig Highlights. So wie diesen Bock wünschte ich mir ein "normales" Schwarzbier als 0,5L in einem 20er Kasten.

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