Homepage
Sorte: "Rhabarber Weisse"
Bier-Index ; Knuspers Bierblog
FAZIT:
Nach all den üblichen Verdächtigen die ich schon als Bierstile verkostet habe werden heute mal neue Ufer angesegelt und da kommt mir diese "Weisse" doch gerade recht. Diese "Weisse" wurde nach dem Berliner Vorbild neu interpretiert, wobei hier weniger Wert auf die Zugabe von künstlichem Sirup gelegt wurde, sondern auf natürliche Rohstoffe innerhalb des Brauprozesses in Form von Rhabarber (3% Rhabarberpüree) gesetzt wird. Ich muss vorweg sagen das es ein schwieriges Review werden könnte da ich noch nie eine Berliner Weisse getrunken habe, geschweige denn ein Fan von Rhabarber bin. Aber ich möchte diesem "Interpretationsmut" Respekt zollen und wenigstens probieren, denn ansonsten kann und sollte man sich einfach kein Urteil bilden. Hier noch eine kleine Info von der Homepage die ganz interessant ist.
"Berliner Weisse" - Der Berliner Brauerbund hält das Markenrecht an diesem Namen und vergibt ihn nur an regionale Mitglieder, sodass Onkel Herbert eine „Weisse nach Berliner Vorbild“ ist.Nun aber mal ran ans Sauerbier (...bei einer Weisse folgt im Anschluss an die Hefegärung eine zweite Gärung durch Milchsäurebakterien...) und den Kronkorken von seinem Platz vertrieben. Die Weisse präsentiert sich sehr hellgelb fast schon blass mit feiner Trübung und als Topping eine schneeweiße und feinporige Schaumkrone die es mit der Haltbarkeit nicht allzu ernst nimmt. An der Nase verhält es sich fast schon unspektakulär zurückhaltend, wo ich doch mit intensiv säuerlichen Noten gerechnet habe. Weizenmalz und Hefe sind für mich vordergründig. Eine Stufe drunter kommt eine leichte Säure die etwas an...ja wie soll ich das ausdrücken...erinnert im weitesten Sinn an einen frischen Feta-Käse. Etwas befremdlich jetzt wo ich es selber lese aber keineswegs störend, da man es nur entfernt wahrnimmt. Am Anfang des Geruchstest hätte ich gefragt wo hier der Rhabarber sein soll aber je öfter man den Rüssel ins Glas hängt umso mehr kann man auch dieses hauchfeine Aroma herausarbeiten. Und nachdem ich jetzt 10min. geschnüffelt habe erinnert es mich an ein prickelndes Glas Sekt. Ich hör hier mal lieber auf sonst interpretier ich nach weiteren 10min. noch nen Cuba Libre.
Der Antrunk ist stark prickelnd, die Kohlensäurebläschen aber schön weich. Dann...ja dann...heidewitzka. Es baut sich sofort eine Säure auf die mich spätestens bis zur Mitte zum schütteln gebracht hat. Nicht weil es ein unangenehmer Geschmack wäre sondern die Säure strahlt eher in die Richtung "Sauer macht lustig"...als hätte man son sauren Drops gelutscht. Der Körper ist schlank und das Weizenmalz begleitet in stetiger Ruhe das saure Treiben. Nach dem Schütteln klingt die Säure langsam ab, setzt sich im Finish aber noch ne ganze zeitlang an die Rezeptoren. Die Rhabarbernote kommt im Geschmack auf jeden Fall besser zum tragen als im Geruch. Und auch wenn ich es alles leicht befremdlich finde...weil es eben etwas völlig unbekanntes für meine Geschmacksknospen ist...kann ich mich nach ein paar Schluck unheimlich gut damit anfreunden. Einen heißen Sommertag, dazu eine kalte "Rhabarber Weisse"...ich glaub das könnte zu dem Zeitpunkt was ganz großes sein. Ich kann nur sagen probiert es aus...wirklich bis zum letzten Schluck und gebt dieser Weisse die Chance und Zeit euch zu überzeugen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen