Name:
"Hacker-Pschorr"
Homepage
Sorte:
"Animator"
Bier-Index ;
usoX-Bierblog ;
Bierclub
FAZIT:
Mieses, tristes Wetter mit Regen und Sturm animieren mich dazu den Geschmacksknospen etwas gehaltvolleres zu bieten um die Stimmung hier drin etwas anzuheben. Da wir schon beim animieren sind kommt ein "Animator" doch recht gelegen um die Rezeptoren auf Trab zu bringen und hoffentlich die miese Stimmung draussen mit einer Geschmacksparty hier drinnen auszugleichen. Der Hackersche Animator ist ein Bock im Doppelpack und möchte die Rezeptoren mit 8,1% so richtig zum rotieren bringen.
Der erste Eindruck im Glas macht auf jeden Fall Lust auf mehr. Ein gut aussehendes dunkelrot mit üppiger Krone aus Schaum, leicht cremig und mit einer Farbgebung die ich glaube so noch nie hatte. Es ist ein Hauch von Gelb mit drin, so wie das Fruchtfleisch eines noch in der Reifung befindenden Pfirsich und harmoniert optisch richtig gut mit dem funkelnden rot der Flüssigkeit. An der Nase wird es sehr klebrig und auch alkoholisch. Verdammt dicke Malzschwaden kämpfen sich ins innere des Riechorgans und die vereinzelt auftretenden Röstaromen müssen schon unheimlich kämpfen um überhaupt wahrgenommen zu werden. Im Gegensatz zu einigen anderen Reviews mag ich diese dicke Süße sehr...jedenfalls an der Nase...wobei es hier wirklich nur Süß ist ohne besonderes Aromenspektakel. Der Antrunk...oh man *schüttel*...hats schon verkackt. Ich habe sofort eine Fuselnote am Gaumen hängen, was ich ja auf den Tot nicht ab kann. Es gibt ja die guten Alkoholnoten, welche die restlichen Aromen positiv unterstützen oder zur Geltung bringen...der Animator animiert aber sofort mit dem Vorschlaghammer. Der zweite Schluck ist Anfangs etwas besser, zieht den Hammer aber dann ab der Mitte wieder komplett drüber und mein Hirn hat es immer schwerer den Arm zu überreden sich für den nächsten Schluck zu bewegen. Das kuriose dabei ist, das sich der Hammer mit jedem Schluck ein Stück weiter nach hinten verschiebt, fast so als würden nach und nach Geschmacksknospen betäubt werden. Auch wenn es nun keinen Sinn mehr macht weitere Zeilen zu verschwenden...versuche ich es noch einmal mit voller Konzentration. Abgesehen vom Fuselfaktor ist es süß und ein wenig röstig aber ohne jeglichen Ausdruck. Obwohl...ein Ausdruck könnte man doch anbringen und der wäre "Schwammig". Also eine süße Masse aus der man geschmacklich aber keine einzelnen Nuancen rausziehen kann. Der Daniel (usoX) hat es in seinem Review sehr treffend formuliert...
Jede Runde im Kampf wird anstrengender, jeder Schluck eine Herausforderung – die Lippen kleben bereits von der extremen Süße.
...dem ich mich zu 100% anschließen kann...so als Fazit. Der Animator animiert mich zum nicht weiter trinken...ich glaube so war das nicht beabsichtigt.
Name:
"Belhaven Brewery"
Homepage
Sorte:
"Scottish Ale"
Bier-Index ;
1000Getränke
FAZIT:
Nach Dunbar, Schottland, zieht es mich heute...also rein Genusstechnisch. Aus der seit 1719 bestehenden "Belhaven Brewery" wird heute das "Scottish Ale" meine Knospen bezirzen dürfen. Schlanke 5,2% Alc. bringt es dafür mit, verpackt in einer üblichen Flasche, aber mit schönem Etikettdesign.
Im Glas mit rotbrauner Färbung, liegt darüber eine feste Schaumkrone mit relativ grobporiger Struktur, die aber einigermaßen guten Stand beweist. Die Nase nimmt süße Malzaromen auf, die sich mit karamelligen Zügen präsentieren und obendrauf noch nussige sowie schokoladige Aromen freisetzt, die sich wirklich intensiv durchsetzen können und an eine Tafel Vollmilch-Nuss erinnern. Der Antrunk ist leicht spritzig mit feinsten Bläschen und fliesst schön weich in den Mundraum. Die Aromen von der Nase finden sich allesamt auch im Geschmack wieder wo sich nun aber auch eine leichte Röstnote dazu gesellt. Alles wirkt sehr rund und von der Intensität der Aromen aufeinander abgestimmt. Niemand will den Wilden spielen, wobei die nussigen Aromen einen kleinen Vorsprung haben. Ich finde das unheimlich lecker und im Hintergrund, bis zur Mitte, spielt der Hopfen nur eine untergeordnete Rolle, kommt dann aber mit einer moderaten trockenen Bitterung ab der Mitte und trägt die langsam abklingen Aromen in den Abgang. Und am Ende hängt einem noch der süße Geschmack von Schokolade recht lange an den Rezeptoren. Ein wirklich tolles harmonisches Bier, mit ausgezeichneter Aromenabstimmung und sehr guter Süffigkeit. Genau so sollte in Deutschland die Gattung "Dunkles" aus den Kesseln kommen.
Name:
"HollaDieBierFee"
Homepage
Sorte:
"Sommernachtstraum"
Bier-Index ;
1000Getränke
FAZIT:
Heute, bei der Begutachtung meiner Kellerschätze, musste ich böses entdecken. Ein Bier über dem Mindesthaltbarkeitsdatum und somit ein guter Grund für den täglichen Genuss. Es stand kühl sowie dunkel und ich geh fest davon aus das es trotz Überschreitung noch schmecken wird. Es handelt sich um eine Kreation vierer Damen die sich zusammengetan haben. Alle vier sind in irgendeiner Art und Weise mit Bier groß geworden und haben eine Brauerlehre absolviert. Zwei von den Feen stammen aus der "Familienbrauerei Meinel" womit die Frage nach dem Brauort auch schon geklärt wurde. Bier besteht aus 4 Bestandteilen und jeder Fee ist eins davon zugeteilt.
Yvonne Wernlein – Die Wasserfee
Isabella Straub – Die Malzfee
Gisela Meinel-Hansen – Die Hopfenfee
Monika Meinel-Hansen – Die Hefefee
Der Sommernachtstraum geht mit 6% Alc. ins Rennen und um dies zu ermöglichen fanden eine vielzahl an qualitativ hochwertigen Zutaten den Weg in den Braukessel als da wären weiches Brauwasser, Aromahopfen (Spalt), Malze (Gerste; Dinkel und Caramel) sowie Ale- und Champagnerhefe. Und auch die Optik mit dieser bauchigen Flasche, dem "feminim" gestalteten Etikett und dem Naturkorken als Verschluss gefällt mir überaus gut. Nun muss noch der Inhalt überzeugen...also lassen wir den Korken mal knallen.
Allein das öffnen der Flasche gestaltet sich schon zum Kraftakt und bedarf bei mer Flasche jedenfalls ein Hauch von Manneskraft. Nachdem man die Flasche endlich geöffnet hat und die Flüssigkeit ins Glas fliesst wird man mit einem tollen trüben und zarten Erdbeerrot begrüßt. Die Schaumkrone gestaltet sich üppig und auch sie macht in ihrem Eierschalenfarbenen Ton eine tolle Figur. Sie steht lange und auch nachdem sie sich langsam von dannen macht hinterlässt sie leckere Reste an der Glaswand. An der Nase erinnert es leicht an eine frische Fruchtschorle die mit einigen exotischen Früchten gemixt wurde. Etwas Hefe schwingt durch und alles wird in einem leichten, süßen Karamellumhang getragen. Der Antrunk ist erfrischend prickelnd mit feinsten Kohlensäurebläschen, bleibt beim verbreiten der Fruchtaromen aber etwas hinter meinen Erwartungen. Eine leichte Bitterung setzt ab der Mitte ein und es wird hintenraus ein Stück weit trockener. Der Körper ist durchweg von schlanker Natur und ab und an immer etwas an der Grenze des wässrigwirkenden...aber nur fast. Im Abgang habe ich einen Geschmack am Gaumen den ich nicht kenne und auch nicht so richtig zuordnen kann. Könnte von den verschiedenen Hefen stammen aber mit absoluter Sicherheit kann ich es nicht sagen. Nicht das es störend wäre aber ich kenne es eben nicht. Alles in allem gute Ansätze aber ich vermisse die Intensität der Aromen im Geschmack, die ja an der Nase durchaus gegeben waren und die Besonderheit welche die ganze Aufmachung ausstrahlt. Am Ende ist es ein leichtes, frisches und gut schmeckendes Bier.
Name:
"Kuehn Kunz Rosen"
Homepage
Sorte:
"Kerlig Hell"
Bier-Index ;
usoX ;
KnusperJan
FAZIT:
Nach meiner letzten Shoppingtour nun endlich ein weiterer Vertreter des Mainzer Brauprojekt's "Kuehn Kunz Rosen" und wie auch schon beim "Mystique IPA" gibt es einen Pluspunkt fürs Etikettdesign welches sich durchs gesamte Sortiment zieht. Ich finde es ziemlich cool gemacht und dementsprechend anziehend bei der Kaufentscheidung. Zwei Malzsorten sowie drei Sorten Hopfen bereichern dieses Helle. Das "Kerlig" suggeriert mir irgendwie genau das was ich mir gerade wünsche...ein frisches und knackiges Bier...wobei die Angaben auf der Homepage - "...dezente Bittere..." - etwas anderes aussagen. Wieviel Kerl steckt nun in diesem untergärigen Lager?...finden wir es doch herraus.
Im Glas kann es mit einem leuchtenden Goldgelb das Auge erfreuen. Der Schaum baut eine schöne weiße Krone und hält eher mittelmäßig Stand. An der Nase überzeugt ein guter Frischeeindruck der wunderbar intensive Fruchtaromen zu Tage fördert. Spritzige Zitrusarmoen in Form von Limette, Litschi, heller Traube und einem Tick von Mandarine. Die Traube ist dabei ganz vorn und mich erinnert es an eine intensive Weinschorle. Alles ist mit einer leichten Malzsüße unterlegt und den Nasentest hat es wunderbar gemeistert. Der Antrunk hat für meinen Geschmack etwas zu wenig Kohlensäure. Hier dürfte es ruhig ordentlich prickelnd zur Sache gehen. Ein schlanker, aber sehr wohltuender Körper macht sich breit und verteilt ganz sanft die Fruchtaromen auf den Rezeptoren und alles wirkt wunderbar harmonisch. Kommt das Ende näher wird auch die Hopfenbittere etwas dominanter aber für mich schon fast zu erträglich. Ein Kerl verträgt hier locker ein paar mehr von diesen IBU's. Alles schon meckern auf hohem Niveau, wobei ich es nicht als meckern deklarieren würde. Für meinen Geschmack könnte es alles etwas intensiver sein aber so wie es hier fliesst ist es ein wunderbar harmonisches Bier.
Name:
"Rogue"
Homepage
Sorte:
"Hazelnut Brown Nectar"
Bier-Index
FAZIT:
Die Temperaturen steigen einfach nicht und in dieser Wettertristess gönne ich mir doch liebend gern ein etwas höherprozentiges um wenigstens der Körperwärme etwas auf die Sprünge zu helfen. Das Bier welches ich mir für diesen Zweck geschnappt habe stammt aus der "Rogue-Brewery" mit Sitz in Newport, Oregon (USA) und wie der Name schon vermuten lässt wurde hier im Brauprozess mit "Natural Hazelnut Flavour" gearbeitet. Rebellion gegen das dt. Reinheitsgebot...haha ja was interessierts die Amis...und das ist auch gut so.
Eine dunkelrote Flüssigkeit erstrahlt aus dem Glas und auf ihr eine cremige Schaumkrone in hellem Braun und kompaktem Stand. An der Nase...oh man an der Nase...ich fühle mich an einen süßen braunen Brotaufstrich erinnert. Es ist eine feine röstigkeit vorhanden und die Sinne schweifen ab auf einen Weihnachtsmarkt an einen Stand mit süßen und gerösteten Leckereien. Ganz toll dabei ist, das hier keine aufdringlichkeit besteht. Mit meinem Geruchssinn harmoniert die abgegebene Intensität dieser Aromen vorzüglich und es gefällt mir extrem gut. Der Antrunk ist zwar mild Rezent und fliesst weich in die Mundhöhle aber es ist immer noch soviel Kohlensäure vorhanden das es ein leichtes prickeln auf der Zunge gibt. Der Anfang setzt eine nicht übertriebene Süße frei und auch hier ist Haselnusscreme der ständige Begleiter in meinem Kopf. Dazu kommt dann noch ein weiches Toffee und alles unterlegt mit einer ganz feinen bitteren Säure. Lange nicht mehr so gut zusammenarbeitende Schichten erlebt. Der Körper bleibt dabei immer auf Spur und samtig weich. Zur Mitte hin klingt das Süße langsam ab und übergibt fließend an diesen röstigen Teil der gekonnt die Sinne in Richtung Weihnachtsmarkt tendieren lässt. Hat man sich langsam von der Bude der Weihnachtsröstleckereien gelöst setzt hintenraus noch eine leicht trockene aber moderate Bitterkeit ein. Ein ganz tolles Bier...wenn auch mit zugesetzten Aromen...aber es schmeckt einfach wunderbar und erlaubt sich in meinen Augen keine Fehler.
Name:
"Weihenstephaner"
Homepage
Sorte:
"Hefeweissbier"
Bier-Index ;
1000Getränke ;
Bierclub
FAZIT:
Lang ist es her das ein Weizen den Weg ins Reviewglas fand. Irgendwie ist ja noch nicht wirklich das Wetter für ein erfrischendes Weizen aber heute schreien die Geschmacksknospen regelrecht danach und dem gebe ich Willenlos nach. Es handelt sich um ein Weissbier aus der...Etikettwortlaut...ältesten Brauerei der Welt. Ich hab keine Lust diese Aussage auf ihre Richtigkeit zu ergründen, denn mir ist es ehrlich gesagt ziemlich wuppe. Wenn das Bier nicht schmeckt kann es auch die Älteste des Universums sein und ich würde keine Flasche mehr kaufen. Aber soweit sind wir ja noch nicht und immerhin kann es aufgrund der Brauerfahrung ja auch äußerst positiv für den Geschmack sein. Seid also herzlich eingeladen dies mit mir herrauszufinden.
Optisch auf jeden Fall sehr ansprechend. Die Flüssigkeit in einem trüben hellem Orange und die Schaumkrone liegt satt darüber und bleibt cremig wirkend lange standhaft. An der Nase versprüht es eine tolle frische Leichtigkeit mit guten aber unaufdringlichen Bananen und Hefenoten. Auch im Antrunk macht sich ein spritziges und frisches Gefühl breit. Das Wasser ist weich, die Kohlensäure prickelt fein auf der Zunge und übertreibt es nicht, wie es hin und wieder bei anderen Kandidaten der Fall ist. Die Aromen sind in einem hefigen Schleier umhüllt und so sehr ich nach der Banane auch suche, ich finde sie nicht oder besser nur in ganz hintergründigen Gefilden. Vielmehr werde ich an eine Orange erinnert was aber gar nicht negativ auszulegen ist, mir gefällt das absolut toll. Könnte sogar noch eine Spur intensiver sein. Der Körper hat zu jedem Zeitpunkt eine gleichbleibend angemessene Fülle und kann damit auch überzeugen. Würzige oder aber herbe Nuancen sucht man hier vergebens aber benötigt diese auch gar nicht. Es überzeugt mich mit seiner Einfachheit und würde ich jetzt auf dem Balkon sitzen bei Frühlingshaften Temperaturen mit Sonne dabei könnte ich mir dieses sehr gut an meiner Seite vorstellen...oder 2...oder 3.
Name:
"Brauhaus Gusswerk"
Homepage
Sorte:
"Black Betty"
Bier-Index
FAZIT:
Die "Black Betty" aus der in Österreich ansässigen Bio-Brauerei ist ein naturtrübes, dunkles Bio-Spezialbier und wird als "Dunkle Bierschönheit" betitelt. Das Besondere an dieser Schönheit sind die zugefügten Kräuter, die schon in Urzeiten Ihre Verwendung fanden. Soweit der Werbetext, welchen man auf Flasche und Homepage findet. Tatsächlich findet man auf der Zutatenliste neben den üblichen Verdächtigen auch eine Auflistung von Kräutern (Wermuth ; Grundlrebe ; Girsch ; Mädesüß) die dem Bier einen besonderen Charme geben sollen. Ich bin immer offen für Neues und lasse mich nur zu gern darauf ein.
Das "Black" im Namen passt nicht so ganz denn die "Betty" zieht sich eher dunkelrot durchs Glas, wobei es schon ordentlich dunkel ist. Der Schaum, erst üppig und dicht, hat keine große Lust darauf dem geneigten Zuschauer eine längere Schow zu bieten und hinterlässt dann auch sehr schnell ein Hauch von nichts. Starke Malzsüße dringt in die Geruchsgänge und erinnert sogleich an einen intensiven Karamelltoffee. Im ersten Moment etwas gewöhnungsbedürftig was wohl der Intensität geschuldet ist, aber je öfter ich daran rieche umso mehr gefällt es mir. Etwas Schokolade verirrt sich ab und an dazwischen aber von Kräutern ist für meine Nase noch nichts greifbar. Mild Rezent gestaltet sich der Antrunk und diese karamellige Toffeenote ist sofort wahrnehmbar. Nicht so intensiv wie an der Nase aber doch merklich dominant. In der Mitte kommt eine Spur von Röstmalz durch und je weiter es in den Abgang geht umso trockener wird das Ganze. Und auch erst im Abgang würde ich behaupten wollen das ich etwas schmecke was sehr gut in Richtung Kräuter geht. Wahrscheinlich liest sich alles recht gut und in gewissem Maße ist es das auch aber nun meine Kritikpunkte. Für die Anzahl der aufgezählten Kräuter rieche und schmecke ich eindeutig zu wenig bis gar nichts. Und der Hauptkritikpunkt bekommt der Körper. Für diese Karamelltoffeesüße ist er einfach viel zu flach...fast schon wässrig, wobei das doch zu streng wäre. Er passt einfach nicht zu der "Schwere" die eben diese Süße benötigt um voll zur Geltung zu kommen. So etwas muss auf einem strammen Gerüst getragen werden. Je öfter ich einen Schluck nehme umso mehr stellt sich etwas kräutigeres im Abgang ein...fast schon entfernt erinnernd an einen Magenbitter. Wenn jetzt noch der Körper etwas handfester wäre...oh ich glaub ich könnt mich verlieben.
Name:
"Hacker-Pschorr"
Homepage
Sorte:
"Superior / Festbier"
Bier-Index ;
1000Getränke ;
usoX-Bierblog ;
Bierclub
FAZIT:
Der erste Gedanke wenn ich "Festbier" lese geht in Richtung Bierzelt...wo meist ein leichteres Bier mit süffigem Charakter ausgeschänkt wird. Lass ich bei diesem aber mal den Blick über das Etikett schweifen stehen dort erhöhte Werte von 6% Alc., was dann mal nicht mit meiner Assoziation übereinstimmen soll. Auf der Homepage ist dann zu lesen das dieses Bier ab Herbst in den Regalen steht und als Begleiter zu den in dieser Jahreshälfte folgenden Festessen gedacht ist. Der genauere Blick auf die Front offenbart München mit Schneedecke...ok hätte man selbst drauf kommen können. Meine Erwartungen switchen also in eine andere Schublade, welche mir eh viel besser gefällt. Neben den natürlichen Zutaten ist auch Hopfenextrakt drin...naja hab mich ja langsam dran gewöhnt bei den Großen.
In einem helleren bernsteingewand oder auch gerne dunklerem goldgelb empfängt uns das Superior im Glas. Die gebildete Schaumkrone hat eine gute Dichte, ist aber dann doch schneller als gewünscht verschwunden. Leichte Reste bleiben am Glas haften und eine dünne weiße Schicht bleibt dann doch recht lang bestehen. An der Nase werden Malzsüße Aromen freigesetzt. Ein weiterer Duft ist wahrnehmbar und ich würde es einem Hauch von nassem Heu zuordnen. Der Antrunk ist sehr weich und mit sehr wenig Kohlensäure versetzt. Für meinen Geschmack eindeutig zu wenig aber das kann auch meiner Schwenkorgie für die Nasensensorik geschuldet sein. Der Antrunk im Geschmack bewertet, fällt unheimlich unspektakulär, wenn nicht sogar sonderbar langweilig aus. Malzsüße dominiert mit einer leichten Karamellnote aber sonst ist da irgendwie nichts weiter. Etwas Würzigkeit kommt als kleines Peak in der Mitte, verzieht sich aber genauso schnell wie es gekommen ist und somit wird es im Abgang unheimlich fade. Jetzt könnte man denken das ja bei diesen Gegebenheiten wenigstens eine gute Süffigkeit vorherrschen sollte, aber auch da muss ich enttäuschen. Ich empfinde jeden weiteren Schluck als eine kleine Herausforderung, denn es liegt ein komisches, mir nicht zusagendes Aroma, unterschwellig auf den Knospen. Ich kann es nicht wirklich zuordnen aber ich kann sagen das es mich nicht gerade anregt die Flasche mit Genuss zu leeren. Im usoX-Blog wird über eine komische Hopfennote geschrieben und ich würde es jetzt einfach mal darauf schieben. Mir gefällt es nicht und ich würde es persönlich nicht mehr kaufen.
Name:
"Braunschweiger"
Homepage
Sorte:
"Segelschiff Mumme Bier"
Bier-Index
FAZIT:
Frisch von der "Tattoo Ink Explosion" zurückgekehrt muss ich sofort das mitgebrachte Bier rezensieren. Dieses bekam ich von einer herzallerliebsten Person als kleine Aufmerksamkeit überreicht, worrüber ich mich unheimlich gefreut habe. Mir kam zu Ohren das der MitbewohnerEhemann an der Beschaffung beteiligt war und er etwas darüber motzte immer Sachen zu besorgen die dann verschenkt werden. Aus diesem Grund möchte ich auch für diese gute Tat ein großes Dankeschön loswerden...es dient einem guten Zweck...nämlich mich glücklich zu machen und immerhin lass ich die Welt an meinem Glück in Form laienhafter Schreiberei teilhaben. :-)
Die "Braunschweiger Mumme" blickt auf eine weitreichende Historie zurück, die ich mir aber an dieser Stelle erspare. Jeder der Interesse hat kann sich gern auf der Homepage und auf Wikipedia informieren. Unter "Mumme" gibt es viele Spezialitäten und unter anderem auch dieses Bier. Löblich sei als erstes erwähnt das beim Brauprozess keine Zutat in Form von Extrakt verwendet wurde. Was es direkt für ein Stil ist lässt sich im ersten Moment nur erahnen und ich würde es bei noch geschlossener Flasche als "Dunkles" deklarieren, da auf dem Etikett von "bernsteinfarbend" die Rede ist und feinfühlige 5,2% Alc. anliegen. Schauen wir uns den Inhalt einfach mal an und passen die getroffene Deklaration ggf. an.
Im Glas eine tolle rotbraune bzw. dunkelbernsteinfarbene Flüssigkeit, mit sehr flüchtiger Schaumkrone, welche farblich durch ihren Hauch an beige wunderbar passt/gepasst hat. Nicht nur das sich der Schaum unheimlich schnell verzieht, er hinterlässt auch ein Hauch von nix sodass alles nach wenigen Momenten einen schalen Eindruck im Gals hinterlässt. An der Nase bestätigt sich schon das was sich beim eingiessen mit leichten Schwaden angekündigt hat. Malzbombastisch zieht es seine Bahnen in den Riechkatakomben und schleift eine ganz feine röstigkeit hinter sich her. Mit dabei, und das gefällt mir sehr gut, ist hier auch eine Ansammlung dunkler Fruchtaromen die sich zu einem leichten Cocktail zusammengerauft haben. Für ein "Dunkles" schon fast eine Spur zu aufmüpfig aber gerade das gefällt mir wunderbar. Der Antrunk gestaltet sich durch milde Rezenz angenehm weich und man merkt durch die Flussgeschwindigkeit sofort das sich wohlige Süffigkeit breit macht. Kaum eine Chance sich auf die Aromen zu konzentrieren...nächster Schluck. Die Malzsüße beherrscht auf jeden Fall das Geschehen, ohne jemals den Gedanken an "klebrig" zu verbreiten. Ich finde die Süße toll ausgewogen. Der Körper ist gleichbleibend rund und kommt zu keiner Zeit vom Weg ab. Die Röstnoten die man an der Nase noch gerade so mitbekommen hat fehlen hier nun leider komplett. Eine leichte Fruchtigkeit ist noch zu erahnen aber auch diese wird doch sehr durch die Malzsüße im Kleinen gehalten. Der Abgang kann dann doch noch einmal mit einer leichten Hopfenbittere punkten, die das ganze Terrain trocken auslaufen lässt. Insgesamt ein wirklich süffiges Bier welches allerdings in den Aromen etwas ausgewogener sein könnte. Die Malzsüße etwas reduzieren würde glaube schon passen, wobei ich eher von allem anderen etwas mehr haben würde, da ich Angst hätte der Körper könnte sein Volumen verlieren. Wer es Dunkel und betont süßlich mag ist hier an der richtigen Adresse.
Name:
"Krug-Bräu"
Homepage
Sorte:
"Lager"
Bier-Index ;
1000Getränke ;
Bierclub.net
FAZIT:
Der Punkt an dem Mann merkt etwas zu viel Bier im Haushalt zu haben? ...oder einfach zu wenig Bier zu trinken? Ja das wäre wohl wenn das MHD der Flasche überschritten wurde. Dies ist geschehen bei diesem Lager, bei dem offensichtlich der Stil Programm ist...jedenfalls in meinem Besitz. Das "Krug-Bräu" ist eine Privatbrauerei aus der Fränkischen Schweiz und gibt sich bei diesem Lager idealerweise mit den Grundzutaten Wasser, Gerstenmalz und Hopfen zufrieden. Einzig die Aussage auf dem Etikett, "...ein Geschmack...nicht zu süß und nicht zu bitter, der allen Gästen von der Nordsee bis in den Süden schmeckt..." mag ich von vornherein nicht, da es mir schon assoziiert ein Langweiler zu sein der es wirklich Jedem recht machen möchte. Ich stelle mich also auf ein Allerweltsbier ein welches anscheinend ohne merkliche Charakterzüge den Weg in die Massen bestreiten möchte. Muss und soll es auch geben und im besten Fall schmeckt es doch aussergewöhnlich gut für jeden Gaumen. Laber Rhabarber...auf die Flasche...
Im Glas präsentiert sich eine toll aussehende dunkle rotbraune Flüssigkeit mit dichter Schaumkrone die eine relativ gute Standfestigkeit mitbringt. Schon beim eingiessen bekommt man einen kleinen Vorgeschmack in welche Richtung es geht. An der Nase dann auch die Bestätigung durch eine dichte Flut an süßen Malzaromen wobei man sagen muss das die Süße zwar ausgeprägt ist aber nicht klebrig oder erschlagend wirkt. Es liegt eine Spur Karamell sowie fruchtige Noten in der Luft wobei ich mir noch nicht sicher bin welche Frucht mich hier gutmütig stimmt. Es erinnert mich entfernt an Waldfruchtkonfitüre, sozusagen eher dunkle Beeren. Ganz entfernt und auch nur wenn man öfter und länger schnuppert tasten sich feine Röstaromen nach vorn...fast schon eine Spur zu zaghaft. Einmal in den Mundraum gegossen bekommt man durch die doch ausgeprägte Rezenz einen frischen spritzigen Auftakt geboten. Aus den sprudelnden Bläschen werden dann auch die schon an der Nase wahrgenommenen Aromen freigesetzt, diese jetzt aber mit weniger Süße als gedacht. Eine Grundsüße bleibt, wird im Geschmack aber dann doch mehr und mehr durch würzige Akzente und Röstmalzige Aromen dominiert. Der Körper ist gut balanciert und am Ende wird auch noch etwas Hopfenherbe geboten. Wie schon vermutet ein Bier ganz nach Jedermann Geschmack und ohne Ecken und Kanten...aber...sehr süffig und lecker. Es muss eben nicht jedes Bier polarisieren wenn es die Geschmacksknospen und somit den Geniesser glücklich macht.
Name:
"Gruthaus"
Homepage
Sorte:
"Überwasser-Alt"
Bier-Index
FAZIT:
Nach gefühlten Jahren ohne Review bin ich frisch aus dem Urlaub und voller Durst und Tatendrang. Vorm Urlaub noch das "Pumpernickel Porter" zum Ausklang, nehm ich für die Wiederkehr doch einfach mal das "Überwasser-Alt" aus selbigem Haus
Helles Alt ist die traditionelle, lokale Bierspezialität aus Münster.
Unser Überwasser-Alt ist obergärig, hell, und mit einer leicht
säuerlichen Note durch natürliche Milchsäuregärung, wie es für das
Münsteraner Alt typisch ist. Wir haben diesen Bierstil behutsam
modernisiert: mit sehr viel feinen Zitrus-Hopfen der Sorten “Citra” und
“Amarillo”, die den fruchtig-frischen Charakter des Bieres verstärken. Quelle
Die im Glas liegende Flüssigkeit zeigt sich in einem dunkleren Zitronengelb und unübersehbarer Hefetrübung. Der Schaum verdient weder in der Bildung noch in der Standhaftigkeit einen Preis, sieht aber für den kurzen Auftritt immerhin schön reinweiss und cremig lecker aus. Irgendwie muss ich der Definition eines "Alt's" noch einmal auf den Grund gehen denn dieses ist mal so gar nicht das was ich unter einem "Alt"...aus Düsseldorf... kenne. Klar ist es ein "Münsteraner Alt" aber von der Optik sowie von der Nase geht für mein Verständnis alles in Richtung kräftiges "Pale Ale". Ja die Nase vernimmt frische und vorallem zitrusfruchtige Aromen die mit einer Hefenote versetzt sind. Süßes Malz welches eine karamellige Note mitbringt reiht sich ein und ich wünschte mir gerade einen sonnigen und warmen Sommertag auf dem Balkon. Der Antrunk kommt mit einer mir persönlich zu milden Rezenz und fliesst somit weniger erfrischend und spritzig in den Mund als ich es mir wünschen würde. Der Körper ist für gerade mal 5% Alc. erstaunlich weich und rund, wobei hier wiederum die Zitrusnoten ivm. der leichten Säure aus der Milchsäuregärung einen guten Frischeeindruck hinterlassen. Zum Ende kommt der Hopfen und die Säure noch etwas stärker zum tragen und bringen die Knospen noch einmal auf Trab. Für mich ein tolles Bier...wobei ich es nicht mit "Alt" sondern eben eher mit einem guten "Pale Ale" vergleichen würde. Aber evtl. ist das "Münsteraner Alt" ja auch genau dieses nur unter anderer Flagge um sich abzugrenzen. Ich hab keine Ahnung...geschmeckt hat es mir auf jeden Fall...ganz egal als wie man es nun nennen mag.