Donnerstag, 24. April 2014

"Hanscraft & Co. - Bayerisch Nizza Clubbier"

Name: "Hanscraft & Co."
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Sorte: "Bayerisch Nizza Clubbier"
Bier-Index

FAZIT:
Clubbier assoziiert im ersten Moment Hipsterflair und auch die Aufmachung kommt irgendwie daher als wolle man solch Klientel bedienen. Der erste kritische Blick wird aber immer erst den Zutaten gewidmet was bei einem Craftbeer normalerweise vernachlässigt werden kann...so glaubte ich bis heute jedenfalls. Was müssen meine müden Augen lesen, bei einem Bier welches locker die 2Euro-Marke überschreitet? Hier ist tatsächlich mit Hopfenextrakt gearbeitet worden...bei einem Sommelierbier. Kronkorken noch drauf und schon doppelten Punkteabzug. Ansonsten das übliche wobei auch Weizenmalz verwendung fand. Es ist ein obergäriges auf Weiztenmalzbasis was für typisch Bayern steht und das "Bayerisch" im Namen diesem gewidmet ist. Durch die Zugabe der Aromahopfen Citra, Centennial und Chinook bekommt es durch die entstehenden Grapefruit und Thymianaromen einen mediterranen Touch was dann für das "Nizza" im Namen steht. Und "Clubbier" ist wohl so gut wie selbsterklärend. Genug Minuspunkte und Erklärungen, denn was vielmehr Bedeutung hat und um einiges spannender ist: DER GESCHMACK.

Blassgelb mit voller Trübung im Glas und beim eingiessen schäumt es stark auf was für den ersten Augenblick eine kräftige Schaumkrone fabriziert, die aber ganz schnell wieder das Weite sucht. An der Nase wird es wunderbar fruchtig wobei Ananas die Hauptrolle spielt und als Nebenrolle, aber doch sehr präsent, die Weizentypische Banane durchschimmert. Begleitet wird das ganze durch helle Trauben und ergibt ein echt beeindruckendes Geruchserlebnis. Der Antrunk zeigt einen schlanken Körper und setzt eine spritzige Kohlensäure frei und auch hier werden eine Fülle an Zitrusaromen auf die Rezeptoren losgelassen. Ein wenig Mandarine am Anfang weicht der Ananas und eine leichte Banane unterstützt dabei. Bitter/Herb wird dieses Bier hier zu keinem Zeitpunkt und diese Tatsache stört keineswegs. Dieses ganze Aromenspiel zieht sich zudem in einen langen Abgang und je weiter es zum Ende geht umso mehr erinnern mich die Aromenhinterlassenschaften an eine Tüte "Haribo Exotic Gums" allen vorran die Ananas. Es ist wie ich finde eine herrausragende Komposition und genau so würde ich mir ein Weissbier wünschen, wobei dort die Banane dann etwas mehr Spielraum bekommen dürfte. Das "Bayerisch Nizza" hat sich trotz meiner obigen  Kritik/Bedenken einen echten Platz ganz vorn auf meiner BestOf Liste erkämpft.

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